Kanu: In der Ruhe liegt die Kraft(von Ute Freise)

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"Ein super Ergebnis. Kurz und knapp fasste Reiner Kießler, Chef-Bundestrainer des Deutschen Kanuverbandes, die Leistungen der deutschen Kanuten bei den vorolympischen Wettkämpfen in Eton-Dorney (GB) zusammen. Mit viermal Gold sowie je einmal Silber und Bronze erwies sich die DKV-Mannschaft als erfolgreichstes Team vor Kanada und Schweden. Was nicht von vornherein einzukalkulieren war, denn immerhin waren die meisten der frischgebackenen Weltmeister und WM-Medaillengewinner von Szeged/Ungarn auch in Eton am Start. Zu der deutschen Erfolgsbilanz trugen die drei Essener Max Hoff, Tomasz Wylenzek und Jonas Ems maßgeblich bei. Drei der vier DKV-Siege gingen auf das Konto von Max Hoff im 1000m-Einerkajak, Tomasz Wylenzek im 1000m-Zweiercanadier und Jonas Ems im 200m-Zweierkajak. Und dabei war Max Hoff stark verschnupft und somit nicht in Bestform in den vorolympischen Wettkampf und das Finale gegangen. "Dann habe ich dieses Mal die Flucht nach vorne angetreten und bin wie der Teufel losgefahren" , ließ Max Hoff das Rennen später Revue passieren. Mit dem Weltmeister von Szeged, Adam von Koeverden (Kanada) lieferte er sich einen packenden Zweikampf, immer knapp im Führung liegend. "Auch wenn es am Ende ganz knapp wurde, ich habe den Vorsprung ins Ziel gerettet und bin super happy" , gab Hoff glücklich über seine WM-Revanche telefonisch nach Essen durch. Auf Rang drei kam der Däne Poulsen ein. // // // // Nur wenig später war es dann Tomasz Wylenzek, der durchklingelte. "Wir haben wieder gewonnen" . Wie schon bei der Weltmeisterschaft in Szeged war ihm mit Partner Stefan Holtz (Leipzig) ein perfektes Rennen gelungen, bei dem sie im Ziel vor den WM-Dritten Dumitrescu/Mihalachi aus Rumänien und den weißrussischen Olympiasiegern von Peking, Bahdanovich/Bahdanovich, lagen. Lob gab es nach diesem Sieg auch von Canadier-Bundestrainer Kay Vesely: "Wie bei der WM sind sie immer vorne mitgefahren, um dann im Endspurt alles klar zu machen. Beide haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass der WM-Erfolg keine Eintagsfliege war" . Und schließlich hatte auch Jonas Ems allen Grund zu jubeln. Auch er stand mit Partner Ronald Rauhe im 200m-Zweierkajak ganz oben auf dem Treppchen. "Mensch, es geht doch. Es war heute ein perfekter Lauf. Wir sind wohl auch mit der optimalen Ruhe der vergangenen Tage bestens ausgeruht in dieses Finale gegangen. Und dann hat es vom ersten Start an gesessen." Eine Einschätzung, die Reiner Kießler voll bestätigte: "Jonas und Ronald haben sich vom Start an in Führung gesetzt und diese Position nicht mehr abgegeben. Das war eine ganz starke Vorstellung" .