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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Max Hoff ist schon ein Typ,
ein ganz spezieller Typ, der auffällt. Dies nicht nur durch seine rund 96
Kilogramme Wettkampfgewicht verteilt auf 198 athletische Zentimeter
Körpergröße. Es ist die Art und Weise, mit der er "seinen" Sport betreibt, "die
positive Grundstimmung mit einem guten Maß an Beklopptheit" , wie er es selber
formuliert. "Diese Leidenschaft und Leidensfähigkeit muss man schon haben in
unserer Sportart" , zieht auch Trainer Robert Berger den Hut vor Max und
untermauert mit Zahlen, was dahinter steckt: Gut 5.000 gepaddelte
Trainingskilometer auf dem Wasser, gut 250 Trainingsstunden im Kraftraum und
rund 190 Stunden unspezifisches Training wie Laufen, Athletik u.s.w. drücken
das Trainingspensum vom Max Hoff in der bisherigen Saison aus “ in einer
nacholympischen wohlgemerkt. Das entspricht ca. 900 effektiven Trainingsstunden
bei 41 “ 45 Trainingswochen; somit einem Halbtagsjob. Nicht eingerechnet
Wettkampfzeiten, Regenerationsmaßnahmen wie Physiotherapie, Fahrtzeiten zum
Training und sonstige in Zusammenhang mit dem Sport stehende Termine. "Ich habe
einfach Riesenspaß an diesem Sport. Ich mache das für mich. Und wenn ich keinen
Spaß mehr hätte, würde ich morgen sofort aufhören" , umreißt der 31-jährige
seine Motivation. Dass da nicht jeder Trainingskilometer Spaß machen kann,
versteht sich von selbst. Aber dann kann sich Max Hoff "auch zusammenreißen,
wenn es notwendig ist" . "Ich bin kein Minimalist, der mit möglichst wenig
Aufwand durchkommen möchte. Ich will mit ruhigem Gewissen in den Wettkampf
gehen und mich auch gewissenhaft vorbereiten. Was manchmal dazu führt, dass ich
zu viel mache. Dann ist der Robert (Berger) der Richtige, der mich realistisch
einschätzt und auch mal bremst" , verdeutlicht Max Hoff, dass er seine
Leidenschaft zuweilen drosseln muss. "Aber meine Leistung beruht nicht
vorrangig auf Talent, sondern auf viel Ehrgeiz und viel Training" . Das war im
Olympiajahr natürlich deutlich intensiver, ließ keinen Spielraum für berufliche
Ambitionen des Molekularbiologen oder gar Urlaub. Jetzt, im nacholympischen
Jahr ist Max Hoff wieder etwas mehr zu Hause gewesen, hat die Trainingslagerzeiten
reduziert und sogar einen Kurzurlaubs eingebaut. War Skilaufen in Kanada, eine
Wunsch- und Traumreise, die er als "Champion des Jahres 2011" gewann und nun
nach Olympia antreten konnte. Und er versucht, wieder etwas zu studieren, ein
BWL-Aufbaustudium an der Fernuni “ um die berufliche Perspektive nicht aus den
Augen zu verlieren. Kein einfaches Unterfangen für den Sportbegeisterten, was
Robert Berger wie folgt beschreibt: "Wenn Max am Schreibtisch sitzen muss,
leidet er wie ein Hund. Und freut sich aufs Training" . Das hat er nun im Laufe
der Saison deutlich intensiviert. Als Weltmeister der Jahre 2009, 2010, 2011
und Bronzemedaillengewinner von London kann er zwar eine stattliche
Erfolgsbilanz aufweisen, hat für die WM in Duisburg aber auch noch einiges vor.
Zwar wäre er einerseits lieber bei einer WM in Rio an den Start gegangen, denn
in Brasilien war er noch nicht. Andererseits aber hält er Duisburg von der
sportlichen Seite her für besser, zumal wie schon in London viele Freunde und
Familie nun in der Heimat dabei sein können. Ein weiteres Highlight für alle. Und
so tauscht er gerne die Copacabana gegen die Wedau ein. Eine erste
WM-Einstimmung hatte Max Hoff schon vor wenigen Wochen; da konnte er sein neues
WM-Boot auspacken. "Es ist immer wieder schön, ein neues Boot zur Verfügung
gestellt zu bekommen; darauf freue ich mich halt" . Schnell arrangierte er sich
auch damit, dass das Design nicht so ganz seinen vorgegebenen Vorstellungen
entsprach, denn "wichtig ist, schnell fahren zu können" . Das will Max Hoff in
Duisburg. "Bei einer WM Zweiter werden, ist schon gut und spornt an; aber Erster
wäre besser" , deutet der Champion an, dass er von einem Duell mit dem Dänen
Rene Holten Poulsen ausgeht. 2:2 steht es nach den vier Aufeinandertreffen der
Saison. Je zweimal hieß der Sieger Hoff oder Poulsen. Nicht zu unterschätzen
seien auch der Weißrusse Yuhrenia, der Australier Wallace und der Serbe
Tomicevic, der Weg zum WM-Titel aber führe auf jeden Fall über Poulsen. "Und
ich bin ja auch noch da. Bei der EM war Rene vorne. Damit möchte ich mich nicht
zufrieden geben. Also versuche ich, es bei der WM besser zu machen. Und
eigentlich bin ich auch wieder dran. Ich strebe danach, vorne zu sein. Mal
schauen, was der Tag dann so bringt" , ist sich Max Hoff sicher, "ein Wörtchen
mitreden zu haben" , zumal es bei den Weltcups ja auch ganz gut lief. Zudem habe
ihm bei der EM nach Platz zwei über 1.000m der EM-Titel über 5.000m viel
Motivation gegeben, es bei der WM zu regeln. Und so gibt er auch ganz klar
seine Marschroute vor, wie es ein Typ seines Kalibers eben macht: "Ich bin zuversichtlich,
dass es gut läuft. Ein WM-Titel muss schon sein. Ich fahre neben den 1.000m ja
noch die 5.000m. Dabei sind die 1.000 zwar wichtiger, die 5.000 aber machen
mehr Spaß" .
"Was wir machen, ist ja kein Pille-Palle" , hat Max Hoff mal in einem
Interview gesagt und damit den Aufwand umrissen, den er in seiner Sportart
betreibt. In einer Randsportart aber eben, die einen Vollzeitaufwand fordert
und kaum Spielraum für berufliche Ambitionen lässt - die somit vom Idealismus
der Einzelnen lebt. Denen nicht vorrangig wichtig ist, dass sich Aufwand und
Erfolg auszahlen. Auch wenn gerade im nacholympischen Jahr mit einer
Einzel-Olympiamedaille so einige Unterstützung weggebrochen ist wie z.B. die
Eliteplus Förderung der Sporthilfe, ist er dankbar dafür, was er bekommt, was
ihm die Möglichkeit gibt, seinen Sport auszuüben. "Manchmal kommt man da aber
schon ins Grübeln. Doch ich kann mein Leben bestreiten (bin bescheiden) und
mach das ja alles freiwillig. Es ist mein Ding. Man muss sich jedoch auch
Gedanken machen um seine soziale Absicherung. Da danke ich meinem Verein und
weiteren Unterstützern. Diese Basis und Ruhe brauche ich schon. Wenn ich Angst
hätte, in ein Loch zu fallen, könnte ich meinen Sport nicht in der gewohnten
Form ausüben" .
So ist Max Hoff “ eben ein Typ!