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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Der 12. August 2007 ist bei
Jonas Ems noch in bester Erinnerung: da ist er Weltmeister geworden im
200m-Einerkajak “ bei der WM in Duisburg, kurz vor seinem 21. Geburtstag. Nun,
sechs Jahre später, finden erneut Welttitelkämpfe in Duisburg statt. Und wieder
ist Jonas Ems mit dabei. In diesem Jahr im 200m-Zweierkajak mit Ronald Rauhe
(Potsdam) und in der 4x200m-Staffel. Auch Ronald Rauhe wurde 2007 in Duisburg
Weltmeister, im 500m-Zweierkajak. Es ist viel passiert in den zurückliegenden
sechs Jahren, hat so manche Höhen und Tiefen gegeben für Jonas Ems. 2008
qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele in Peking im 500m-Einerkajak “
verpasste dort aber das Finale. 2009 gewann er bei der WM in Dartmouth/Kanada
die Silbermedaille in der 4 x 200m-Staffel “ auch mit Ronald Rauhe. 2010 war er
erneut bei der WM dabei; verpasste aber im 200m-Zweierkajak mit dem Magdeburger
Sören Schust das Finale, auch die Staffel zog aufgrund einer Verletzung von
Ronald Rauhe an einer Medaille vorbei. 2011 zeigte der 200m-Zweier mit
Rauhe-Ems aufsteigende Tendenz, fuhr als fünfter nur 55/100 Sekunden bei der WM
an einer Medaille vorbei, holte aber den so wichtigen Quotenplatz für die
Olympischen Spiele. Denn recht kurzfristig waren die 200m-Sprintstrecken neu
ins olympische Programm aufgenommen worden. In London dann gab es letztendlich
nur den unzufrieden stellenden achten Finalplatz für das ambitionierte Duo
Ronald Rauhe und Jonas Ems. Nun, in diesem Jahr, bei der zweiten "Duisburger
Heim-WM" werden die Karten wieder neu gemischt. "Vor sechs Jahren war es
zunächst mein großes Ziel, überhaupt an einer WM teilzunehmen. Der WM-Titel im
200m-Einer war dann natürlich der Hammer. Und nun erneut auf dem Treppchen zu
stehen, ist unser ganz großes Ziel" , zieht Jonas Ems die Brücke zwischen 2007
und 2013. Dass dies kein unrealistisches Unterfangen ist, belegt die
Erfolgsbilanz der Saison. Bei jedem der bisherigen internationalen Rennen
gewannen Ronald Rauhe und Jonas Ems im 200m-Zweierkajak eine Medaille. "Eine
Tendenz, die wir gerne auch bei der WM fortsetzen würden" , wie Ronny Rauhe und
Jonas Ems es formulieren. Eine Erfolgsbilanz auch, die es so in den Vorjahren
nicht gab. "Aber wir haben in diesem Jahr viel mehr Zweier trainiert, als
zuvor. Ohne die Diskussion um einen Doppelstart wie noch zu Olympia haben wir
uns deutlich mehr auf den Zweier konzentrieren können, fast jede Einheit
gemeinsam absolviert" , beschreibt Jonas Ems. Harmonie wird ganz groß
geschrieben in diesem Sprintboot. Akribisch haben die beiden Tüftler versucht,
jede Möglichkeit der Verbesserung auszuschöpfen. Immer und immer wieder Veränderungen
am Boot vorgenommen, an der Fixierung gearbeitet, denn "für die 200m brauchen
wir ein hohes Maß an Stabilität" , wie Jonas es formuliert. Bei diesem Streben
nach Optimierungsmöglichkeiten verwundert es nicht, dass Jonas Ems und Ronald
Rauhe schon längst auch außerhalb des Bootes an einem Strang ziehen. Sie sind
nach der Phase der rein sportlichen Konkurrenten mittlerweile Freunde geworden
mit ähnlichen Interessen. So haben beide im letzten Jahr auf der Deutschen
Meisterschaft im Vorjahr eine von ihnen entwickelte Paddelmaschine vorgestellt,
die das Training der Rumpfmuskulatur optimieren soll. Und die bislang viel Anklang
gefunden hat bei Sportlern und Trainern. Auch bei der Duisburger WM nun wird ihr
Gerät vorgestellt; nicht von ihnen allerdings, denn sie sind ja auf dem Wasser
aktiv. Vater Volker Ems und Andreas Baum, der ehemalige Zweierpartner von Jonas
aus Hammer Zeiten, stehen am Stand. Vor sicher erneut großem Publikum.            "Ich erinnere mich noch gerne an die
Kulisse von 2007. Das war unglaublich. Und ich hoffe, dass es in diesem Jahr
wieder so wird. Ich hoffe, dass die WM wieder ein großes Fest wird; darauf
freue ich mich" , kann Jonas Ems den ersten Startschuss kaum erwarten.        Gerne würde er sich dann im Finale des
200m-Zweierkajak und der Staffel ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk selber
bereiten. Dann am Montag der WM-Woche wird er 27 Jahre alt. Zuvor aber hat
Jonas noch abseits des Sports einige Aufgaben zu bewältigen. An den Tagen vor
dem ersten WM-Start stehen für ihn zunächst Prüfungen im Rahmen seiner Ausbildung
bei der Feuerwehr in Essen auf dem Programm. "Das ist auf den ersten Blick
sicher nicht optimal. Aber diese Prüfungen dauern nicht allzu lang und anschließend
fahre ich direkt an die Wedau. Vielleicht sind sie auch ganz gut, sich etwas
abzulenken vom WM-Geschehen. Und wäre die WM wie ursprünglich geplant in Rio
gewesen, hätte ich mich entscheiden müssen zwischen Sport und Beruf. Hätte
nicht die Möglichkeit gehabt, es in diesem Jahr in Einklang zu bringen" ,
beschreibt Jonas Ems seine Situation. So aber konnte Jonas Ems über Strecken
seine Ausbildung umsetzen, kombiniert mit Freiräumen für den Sport, die ihm eingeräumt
wurden, war für die unmittelbare WM-Vorbereitung freigestellt. "Ohne diese
Möglichkeiten würde ich hier bei der WM gar nicht an den Start gehen" , betont
Jonas und ist sich sicher, dass ihm alle Kollegen die Daumen drücken und ihn am
liebsten mit einem Löschzug zur WM an die Wedau fahren würden. Schnell wie die
Feuerwehr zu sein, das entspräche auf jeden Fall der Vorstellung von Jonas Ems
und Ronald Rauhe. Und eine WM-Medaille gewinnen, nicht wie 2007 kurz vor seinem
21. Geburtstag, nun 2013 kurz nachdem er 27 Jahre geworden ist.