Drei Weltcup-Siege sowie Silber und Bronze für KGE-Asse
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Die deutsche Kanu-Flotte mit fünf KGEern fuhr auch beim Weltcup in Kopenhagen in der Erfolgsspur; Hoff, Rendschmidt und Spenner traten mit Siegen, Hoff noch einmal mit Silber und Schmude sowie Kux mit Bronze die Heimreise an
Kopenhagen: "Unsere Konzentration liegt in dieser vorolympischen Saison auf den olympischen Strecken. In diesen Disziplinen möchten wir auch in Kopenhagen vorne dabei sein" , hatte der Chef-Bundestrainer Reiner Kießler vor den Weltcup in der dänischen Metropole eine klare Aussage getroffen. Und was er am Wochenende verfolgen konnte, dürfte ihn mehr als erfreut haben. Denn die deutsche Flotte fuhr nur eine Woche nach dem Duisburger Weltcup weiterhin in der Erfolgsspur und fischte (bei 12 olympischen Disziplinen) sechs Gold-, sowie je eine Silber,-und Bronzemedaillen aus dem Bagsvardsee von Kopenhagen. Einen maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten auch die fünf KGEer im deutschen Team “ Max Hoff, Max Rendschmidt, Kai Spenner, David Schmude und Fabian Kux, die alle mit Medaillen die Heimreise antreten konnten: Hoff mit Gold und Silber, Rendschmidt und Spenner mit Gold und zudem Schmude sowie Kux mit Bronze!
Rund 15 Kilometer nördlich von Kopenhagen stand speziell das Finale im 1.000m-Einerkajak der Herren im Blickpunkt. Ein Spannungsanstieg am Bagsvardsee war vor diesem Finale war deutlich spürbar; die Naturtribüne füllte sich am frühen Samstagmorgen zusehends. Prominentester Gast war zudem Kronprinz Frederik von Dänemark. Erwartet wurde ein großer Showdown “ zwischen Rene Holten Poulsen, dem dänischen Vorzeige-Kanuten schlechthin und Lokalmatadoren und Max Hoff; beide Dauerkonkurrenten der vergangenen Jahre. Am Ende war es wieder, wie bei der Europameisterschaft in Racice und beim Weltcup in Duisburg Max Hoff, der dieses Rennen für sich entschied und vor Poulsen gewann. "Wie eine Rakete" hatte sich der KGEer laut eines Kommentars der ICF (Internationale Canoe Federation) schon im Vorlauf im direkten Vergleich behauptet und auch im Finale von der Konkurrenz ab- und in Führung gesetzt. Und doch sollte es am Ende noch einmal spannend werden, denn der Däne kam Max Hoff vor dem Ziel recht nahe. "Nachdem ich gut mein Rennen fahren konnte, glaubte ich im Blickwinkel links außen ein TV-Begleitboot wahrzunehmen. Erst nachdem ich doch einmal zur Seite schaute, habe ich gesehen, dass es Poulsen war, der nahezu aufgeschlossen hatte. Gut, dass ich den Blick riskiert habe und rechtzeitig reagieren konnte" , kommentierte Sieger Hoff später schmunzelnd. So konnte er dann bei der Siegerehrung vor überwiegend dänischer Kulisse die Goldmedaille von Kronprinz Frederik entgegennehmen, der Max Hoff herzlichst zu seinem Erfolg gratulierte.
Eine äußerst souveräne Vorstellung gelang nur wenig später Max Rendschmidt im 1.000m-Zweierkajak mit seinem Berliner Partner Marcus Groß. Dieser Zweier erwies sich für den DKV einmal mehr als eine Bank und siegte mit sage und schreibe 2,8 Sekunden Vorsprung vor dem Boot aus Australien und dem russischen Zweier, der schon 4,5 Sekunden dahinter lag! "Wir hatten auf der Strecke schon Probleme mit den Windböen und dem kabbeligen und welligen Wasser. Von daher war ich schon überrascht, dass wir so weit vorne lagen" , ließ Max Rendschmidt das Rennen später zufrieden Revue passieren. Insbesondere das australische Boot hatten Rendschmidt-Groß näher mit auf der Rechnung gehabt. Umso erfreulichen für die Essen-Berliner Kombination, dass der Vorsprung trotz nicht optimalem Rennverlauf so klar ausfiel.
Mit Spannung erwartet wurden dann die Rennen im 1.000m-Viererkajak der Herren, in dem gleich zwei deutsche Vierer mit drei KGEern aufeinander trafen. Beide Großboote zogen in das A-Finale ein und sollten somit wie schon in Duisburg erneut aufeinandertreffen. Am Ende bot sich den Zuschauern und auch den Bundestrainern ein Bild von Seltenheitswert “ denn beide deutschen Vierer schafften den Sprung aufs Treppchen. Ganz oben Kai Spenner mit Schlagmann Martin Schubert (Friedrichshafen), Kostja Stroinski (Berlin) und Lukas Reuschenbach (Oberhausen). In einem Wimpernschlag-Zieleinlauf hatte sich dieses Quartett mit 8/100 Sekunden vor dem Vierer aus Australien durchgesetzt und dabei auch die Winzigkeit von 16/100 Sekunden (!) vor dem zweiten DKV-Boot mit den beiden Essenern David Schmude, Fabian Kux sowie Felix Landes (Neckarsulm) und Gordon Harbrecht (Neubrandenburg) gelegen. Was hatten sich diese drei Boote für einen Kampf geliefert; der viertplatzierte Vierer aus Russland war chancenlos und lag über vier Sekunden zurück. "Die Erleichterung ist für mich gerade erst einmal groß, zweimal vor dem verbandsinternen anderen Vierer gelegen und nun auch noch gewonnen zu haben" , so Kai Spenner.
Nachdem der Herrenvierer in den zurückliegenden Jahren zu den Sorgenkindern des Verbandes zählte, kann man nun getrost feststellen, dass der Deutsche Kanu-Verband in dieser Disziplin wieder mit dabei ist. Und insbesondere Kai Spenner könnte sich mit seinem Team für die Europaspiele in Baku/Aserbaidschan in aussichtsreiche Position gebracht haben.
Neben dem Rennen über den Kilometer war Max Hoff dann noch über 500m angetreten und ebenfalls ins A-Finale eingezogen. Auf der für ihn nicht favorisierten kürzeren Distanz legte er ein ebenfalls starkes Finale hin, bei dem er im Ziel nur knapp hinter 500m-Weltmeister Poulsen als zweiter einkam. "Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Das war definit eines meiner besten 500m-Rennen" , zog Hoff am Ende optimale Weltcup-Bilanz für sich.
500m-Hoff
Bei ihrem Ausflug auf die 200m-Sprintstrecke verpassten Max Rendschmidt und Marcus Gross zwar um die Winzigkeit von 4/100 Sekunden das A-Finale, dominierten dann aber als Sieger im B-Endlauf mit einer halben Sekunde vor China.
- Nun bleiben die Beratungen und Entscheidungen der Trainer abzuwarten, was die Einsatzkonzeption für die Mitte Juni anstehenden "Europäischen Spiele" in Baku/Aserbaidschan “ speziell für den Herrenvierer “ sowie gegebenenfalls auch WM-Einsätze in nicht-olympischen Disziplinen angeht.