-
Kategorie: Import
-
Geschrieben von Super User
-
Drucken
Max
Rendschmidt ist zum ersten Mal bei Olympischen Spielen dabei; und zählt mit
seinem Berliner Partner Marcus Groß direkt zu den großen deutschen
Medaillenhoffnungen
Den direkten Übergang von der
Juniorenklassse in die höchste Leistungsklasse schaffen nur wenige
Renn-Kanuten; zu hoch ist dort das Niveau. Einer, der aber nahtlos in der
Leistungsklasse Fuß fassen konnte, ist Max Rendschmidt. In seinem ersten
LK-Jahr 2012 fuhr er sich nicht nur national weit nach vorne, sondern konnte
mit Kai Spenner im 1.000m-Zweierkajak auch U23-Europameister werden. Nur ein
Jahr später war eigentlich erneut die U23-Nationalmannschaft eingeplant. Max
Rendschmidt aber startete weiter durch und qualifizierte sich für das A-Team.
Mit dem Berliner Marcus Groß standen erste Tests im Zweier an, die schnell
zeigten, dass dies durchaus ein Boot mit Potential sein könnte. Doch dass
dieses Duo dann auf Anhieb 2013 vor heimischem Publikum Weltmeister über 1.000m
werden konnte, war mehr als eine Überraschung. Und nun gehen der 22-jährige Max
Rendschmidt und der vier Jahre ältere Marcus Groß in Rio an den Start, durchaus
mit Medaillenchancen. Aus einer Kanu-Familie kommend, saß Max Rendschmidt schon
so früh in einem Boot, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann.
Bestritt den ersten Wettkampf nach eigener Aussage mit sechs Jahren “ in einem
Wildwasserboot, wie Max Hoff. Stichwort Max Hoff: ihn nennt Rendschmidt auch,
nach seinem sportlichen Vorbild befragt. Und nun trainieren beide seit Jahren
viel gemeinsam und sitzen sogar zum Abschluss der Spiele im Vierer. "Das ist
ein riesiges Gefühl, mit ihm in einem Boot zu fahren" , so Rendschmidt. Max
profitiert von seinem Wassergefühl und sicher auch guten Genetischen
Voraussetzungen, kann sprinten und auch die 1.000m-Mittelstrecke bestens
bewältigen. Und muss als ausgesprochener Wettkampftyp bezeichnet werden. Der,
wenn es darauf ankommt, zumeist das entscheidende Schüppchen drauflegen kann. Das
möchte er in Rio natürlich auch mit Marcus Groß, denn die beiden gehörten in
den vergangenen Jahren zu den stärksten 1.000m-Zweiern. Gewannen nach 2013 im
Vorjahr in Mailand erneut WM-Gold. Belegten aber auch dazwischen in 2014 über
1.000m und den nichtolympischen 500m "nur" zwei vierte Plätze; von Max
Rendschmidt die bitterste Erfahrung bislang. "Das
zeigt, dass alles drin, aber auch nichts programmierbar ist. An einem guten
Tag, an dem alles passt, können wir Gold holen. An einem schlechten können wir
aber auch vierte oder fünfte werden. Das Feld ist so dicht beieinander" , möchte
Max Rendschmidt für die Rennen in der Lagoa-Bucht von Rio auch keine Prognose abgeben.
Das Markenzeichen dieses Zweiers war bislang der furiose Endspurt, mit dem sie
am Ende die Konkurrenz überraschten und so manches Mal auch überflügelten. Aber
die Gegner haben sich darauf eingestellt. Und so testeten Rendschmidt-Groß in
diesem Jahr, ein Rennen auch mal von vorne her zu fahren “ durchaus mit Erfolg.
Und so darf man gespannt sein, mit welcher Taktik sie und die Konkurrenz in den
Olympischen Wettkampf gehen. Auch da wollte sich Max Rendschmidt natürlich
nicht festlegen. "Die beste Renneinteilung aber wäre die, als erster im Ziel zu
sein" . Da unterscheidet er sich nicht von seinem Vorbild Max Hoff. Als
Schlagmann liegt dabei eine große Verantwortung auf ihm, die er aber bislang
bestens bewältigte. Auch das Flaggschiff, den Vierer, wird er vorne
Schlagangebend über die Strecke führen. "Und das macht er wirklich gut und cool
da vorne" , gibt es auch schon mal Lob vom "großen Max (Hoff) an den "kleinen"
Max. Schon wenn es am Mittwoch in die Vorläufe geht, wird es auch heißen "cool"
zu bleiben und sein Rennen zu fahren. Dann sollte das Finale kein allzu großes
Problem darstellen. Und so richtig spannend wird es dann am Donnerstag im
Finale. "Auch wenn wir Weltmeister sind, dürfen wir uns nicht auf Gold
versteifen. Es klingt blöde, aber irgendwie ist es auch hier bei Olympia wie
bei jedem anderen Wettkampf. Thema guter Tag, schlechter Tag. Wir wollen auf jeden
Fall versuchen, 100 Prozent und mehr abzurufen" , versucht Max Rendschmidt, olympische
Anspannung und Coolness in Einklang zu bringen. Denn eines hat sich vor Ort
auch für ihn gezeigt "Olympia hat eine unglaubliche Faszination" .