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Geschrieben von Super User
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Im
letzten Finale der olympischen Kanurennen gab es in Rio noch einmal Gold für
Max Rendschmidt und Max Hoff im 1.000m-Viererkajak
Was für ein Olympia-Tag, was
für eine Medaillen-Show der Kanuten. Zwei Gold, eine Silber- und eine
Bronzemedaille fischten sie am Samstag aus der Lagoa-Bucht. Krönender Abschluss
dabei die Sieg im 1.000m-Viererkajak mit den beiden Essenern Max Rendschmidt
und Max Hoff sowie Tom Liebscher (Dresden) und Marcus Groß (Berlin). Einmal bei
Olympischen Spielen ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, Gold zu gewinnen,
Olympiasieger zu werden “ das ist nur ganz wenigen Sportlern vergönnt. Das aber
innerhalb von zwei Tagen zweimal zu erreichen, ist der Wahnsinn. Gelungen nun
Max Rendschmidt, der nach seinem Zweiersieg mit Marcus Groß (Berlin) auch
Olympiasieger im 1.000m-Viererkajak wurde. Gemeinsam mit Marcus Groß, Tom Liebscher
(Dresden) und auch Max Hoff. Da hatte also auch Max Hoff sie, die so lang
erträumte Goldmedaille. "Eine Medaille wäre schön, aber jeder, der mich kennt,
weiß, was ich mir erträume" , hatte er schon vor dem Finale einen kleinen
Einblick in seine Gefühlswelt erlaubt. Und was hatten diese Vier für ein Rennen
hingelegt; waren der Konkurrenz wie aus einer anderen Liga auf und davon gezogen.
Lagen im Ziel über eine Bootslänge vor den Favoriten-Booten aus der Slowakei
und Tschechien. Unbändiger Jubel im Boot und auch im Regattahaus, wo sich
wieder viele eingefunden hatten zum Public Viewing. Denn es war klar, an diesem
Tag mit vier deutschen Booten in vier Finals lag was in der Luft “ für
Deutschland und auch Essen. Anspannung und Jubel schon im ersten Rennen, bei
dem der Potsdamer Ronny Rauhe im 200m-Einer bei seinen fünften Spielen noch
einmal Bronze gewann. Dann die Goldfahrt im Zweiercanadier von Sebastian
Brendel und Jan Vandrey (Potsdam) und der Gewinn der Silbermedaille im Frauen-Vierer.
Es knisterte förmlich in der Luft vor dem letzten Rennen, dem Herrenvierer mit
den beiden KGEern Max Rendschmidt und Max Hoff sowie Tom Liebscher und Marcus
Groß. Das sollte, ja das müsste doch eine weitere Medaille werden. Aufgeregtes
hin und her tigern vor dem Start prägte die Stimmung. Ganz sicher war sich Olaf
Winter, Vierer-Olympiasieger von 1996 in Atlanta: "Die Jungs gewinnen Gold" . Und
Hoff hatte er zuvor schon geschrieben "Max, du holst dir noch deine
Goldmedaille, rock es" . Heino Terporten, Clubmanager der KGE, wollte sich
eigentlich lieber in den Trainerraum verziehen, denn "dort steht doch auch ein
Fernseher" . Aber er stand es durch und sah eine grandiose Fahrt. Wollte dann eigentlich
"kein Pipi in den Augen haben" , was er aber nicht ganz vermeiden konnte, wie so
viele im Saal. "Ich glaub, ich träume. Kneif mich mal ganz kräftig" , forderte
er mit feuchten Augen Kerstin Berger, die Frau von Trainer Robert Berger auf. Denn
vom Start an ging das deutsche Quartett in Führung und baute diese immer weiter
aus. Immer lauter wurde es im Regattahaus “ irgendwann waren sich alle sicher:
das wird es, das wird Gold. Rasseln, klatschen, lachen schon 200m vor dem Ziel,
da konnte nichts mehr schief gehen. Und es wurde am Ende Gold, ein ganz
souveränes Gold! "Ich habe dann irgendwann einfach niemanden mehr neben mir
gesehen und schon gedacht, so schlecht kann es nicht sein. Und eigentlich hatte
ich schon ab 500m ein Grinsen im Gesicht" , beschrieb auf Platz vier sitzend Marcus
Groß die Siegesfahrt. "Was ein Träumchen, was für eine Demonstration" , erklärte
auch Torben Fröse mit feuchten Augen. Und nicht nur er freute sich besonders
für Max Hoff, der sie endlich hatte, seine Goldmedaille. Und der anschließend Lob
an seine Mitstreiter weiter gab "mit diesen geilen Jungs macht es einfach nur
Spaß, zu fahren" . Tränen in den Augen hatte auch Kai Spenner, der Trainingspartner
von Hoff in der Olympiavoerbereitung: "Unbeschreiblich, wie die das Ding
gewonnen haben. Bei mir macht sich jetzt einfach nur Freude und Erleichterung
breit" . Welch ein Jubel auch im Boot nach der Zieldurchfahrt. Max Rendschmidt
stand im Boot und machte anschließend Bekanntschaft mit dem kühlen Nass. Max
Hoff stand im Boot und versuchte dann, mit einer akrobatischen Aktion nach
vorne zu krabbeln, um Tom Liebscher zu herzen. Am Land dann übermannten ihn endgültig
die Gefühle: "ich kann gar nicht aufhören zu heulen, so freue ich mich. Ich bin
so unendlich dankbar. Das war schon so lange mein Traum und ich war so traurig
nach dem Einer. Jetzt bin ich einfach so glücklich und danke allen, die mich
unterstützt haben" . Einfach nur happy war auch der erst 22-jährige Max
Rendschmidt mit seinem zweiten Goldstück. "Das ist einfach unglaublich. Jetzt
werden wir richtig feiern, und das ist zu viert noch schöner" . Denn nach ihren
Zweiersieg hatten Rendschmidt-Groß die Feier zunächst verschoben. Und
KGE-Herrentrainer Robert Berger; wie sah es bei ihm aus? "Er würde es ja so nie
zugeben, wie nervös er heute war, und wie froh anschließend und wie gerührt
nach dem Rennen. So hab ich ihn noch nie gesehen" , beschrieb Tochter Kim ihren
Vater. Der später zu vorgerückster Stunde und immer noch "geflashed" von dem Finale
von einer Wette erzählte, die er mit Max Rendschmidt laufen hatte und nun wohl
einlösen muss: "Wenn du Olympia-Gold gewinnst, gibt es 5 kg Brauseufos und ein
Riesenglas Nutella" . Ob das der entscheidende Ansporn für Schleckermäulchen
Rendschmidt war, sei mal dahin gestellt. Derweil hatte Verbandstrainer Arnst
Hanisch vor Ort in Rio den Startschuss gegeben zu anderen Aktivitäten: "Jetzt
fahren alle fünf Kajak-Herren mit einer Medaille nach Hause. Mehr geht nicht,
jetzt geht es ans Feiern" . Darauf freuen sich auch die Trainingspartner von Max
und Max schon am Ende der Deutschen Meisterschaften in Brandenburg. Dann wird
sicher auch kräftig angestoßen. Bislang blieb es im Regattahaus bei dem ein
oder anderen Bierchen, denn für alle steht mit der DM noch der Saisonhöhepunkt
an. Und schon eine Stunde nach der Goldfahrt von Max und Max ging es für alle
raus aufs Wasser und zum letzten Training vor der Abfahrt nach Brandenburg.
Seit
1992 und 1996 war es übrigens wieder der erste Olympia-Sieg in einem
Herrenvierer “ für den Deutschen Kanu-Verband und für dir KG Essen; ein
"irgendwie auch historischer Sieg nach 20 Jahren" , wie Robert Berger
verlauten ließ. Historisch auch insofern, dass es das erste Mal war, dass
es Doppelgold in zwei Bootsklassen (Zweier und Vierer) für die KGE gab.
Und
wieder saßen wie 1992 mit Thomas Reineck und Mario von Appen und 1996 mit
Thomas Reineck und Olaf Winter zwei KGEer im Gold-Vierer: nun Max
Rendschmidt und Max Hoff
Und
nicht nur für Berger waren es wieder einmal die Renn-Kanuten, die sich mit
nur 13 Aktiven und vier Gold-, zwei Silber und einer Bronzemedaillen als
die erfolgreichste Sommersportart erwiesen
Ein
kleines Problem hatte dann der junge Sohn von Olaf Winter, der seit Jahresbeginn
bei der KGE paddelt: er konnte sich nicht entscheiden, wer denn nun sein
Vorbild sein sollte, Max Hoff oder Max Rendschmidt. Ganz einfach: beide
Maxe
"Endlich
wieder ein Vierer, ein Genuss, dieses Boot zu sehen" , postete auch Torsten
Gutsche, Vorsitzender des KC Potsdam und ehemaliger Kanu-Olympiasieger