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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Duisburg: Was für ein Wochenende;
was für ein "Heim-Weltcup" auf der Duisburger Wedau! Mit vier Siegen und
insgesamt acht Podestplätzen in den olympischen Disziplinen präsentierten sich
die deutschen Rennkanuten trotz einiger Baustellen für die olympischen Spiele
gerüstet. Doch speziell für die KG Essen lagen Enttäuschung, Erleichterung und
Freude dicht beieinander.
Nur Jubel
wollte auch angesichts der zwei Olympiaqualifikationen von Max Hoff und Jonas Ems nicht so richtig aufkommen; zu tief saß
der Schock über das Olympia-Aus von Tomasz Wylenzek.
Doch
letztendlich sollte das Positive überwiegen: mit Max Hoff und Jonas Ems haben sich zwei Essener für die
Olympischen Spiele in London qualifiziert. Das ist ein Riesen-Erfolg. Nur die
Besten der besten nehmen an diesen Weltspielen teil.
Und da sollte diese Bilanz auch nicht dadurch geschmälert
werden, dass beide bei den internationalen Qualifikationsregatten und somit
diesem Weltcup ohne Medaille blieben. "Es wird immer enger in der Spitze. Viele
Länder haben nicht nur aufgeholt, sie haben Quantensprünge gemacht. Da können
wir gold gewinnen oder auch vierte werden" , betonte DKV-Präsident Thomas
Konietzko am Ende des Weltcups.
Auch wenn er an seiner Qualifikation als mit Abstand
bester deutscher Solist keinen Zweifel hatte, war Max Hoff mit seiner Leistung
und Platz sechs im 1.000m-Einerkaja-Finale nicht zufrieden. Es läuft derzeit
einfach nicht rund bei dem Modellathleten. "Ich habe versucht mein Rennen zufahren,
aber das gelang nicht optimal. Ich stehe derzeit mit beiden Füßen fest auf dem
Boden. Es gibt keinen Grund schwarz zu sehen, meine Rennen sind noch ausbaufähig.
Es ist noch genug Zeit für einen guten Aufbau bis London. "Ich gehe davon aus,
dass Max seinen Weg in London gehen wird. Man sollte ihn nicht unter Druck
setzen, er selber hat immer den Anspruch einer Medaille. Er fährt immer in der
Weltspitze mit; da ist alles drin" , zeigte sich auch Chef-Bundestrainer Reiner
Kießler zuversichtlich.
Etwas Sorgen dürften dem Kanu-Chef das Abschneiden des
Viererkajak über 1.000m bereiten. Das Flaggschiff mit Marcus Groß (Berlin), Max
Hoff, Norman Bröckel (Berlin) und Tim Wieskötter (Potsdam) lag als siebte zu
weit hinter der Spitze. Hier gilt es im Trainerrat zu beraten, was zu tun ist.
Abermals ein Weltklasse-Auftritt gelang im
200m-Sprint-Zweierkajak Ronald raue (Potsdam) und Jonas
Ems. Aber wie schon in Posen/Polen vor einer Woche wurde eine
Medaille nur hauchdünn verpasst. Lange fragende Blicke zur Anzeigetafel bzw.
den am Ufer stehenden Trainern verdeutlichten, wie eng es wieder einmal war.
"Das ist natürlich schade mit der Holzmedaille als vierte. Wir waren so nah
dran. Und sind mit unserer Leistung auch zufrieden. Zumal der Zweier noch
weiter ausbaufähig ist" , kommentierte Jonas Ems
später. Mit Ronald Rauhe aber hatte
die geforderte internationale Leistungsbestätigung und Olympianorm erfüllt; das
war letztendlich vorrangig.
Zu diesem Zeitpunkt aber galt es im Essener Kanulager
immer noch, den Schock des Rennausgangs im Zweiercanadier über 1.000m zu
verdauen. Hier hatte das Potsdamer Duo Peter Kretschmer und Kurt Kuschela für
einen Paukenschlag gesorgt und sich in einem wahren Herzschlagfinale vor die
Vorjahres-Weltmeister Tomasz Wylenzek
und Stefan Holtz geschoben “ wie schon vor einer Woche in Polen. Und sich damit
zur Überraschung vieler das Olympiaticket gesichert. Eine immer lauter werdende
Zuschauerkulisse hatte bei diesem Finish die Dramatik dieses Duells deutlich
gemacht.
In einem der sicherlich bittersten Momente seiner
Karriere bewies Tomasz Wylenzek
anschließend sportliche Fairness und Größe. "So kann es gehen im Sport; da
fährt man selber ein Superrennen, aber es reicht am Ende nicht. Das ist schon
krass “ jahrelang war es schwierig für den Verband, einen schlagkräftigen
Zweiercanadier zu finden, und nun liefern sich zwei Boote solche Duelle. Wir
hätten es letzte Woche in Posen schon klar machen können, das war schon ein
Schlag ins Gesicht. Es wird mir sicher weh tun, wenn ich während der olympischen
Spiele das Rennen im Fernseher sehe, bei dem ich starten wollte. Aber die
beiden sind ganz stark gefahren und tolle und liebenswerte Jungs. Nun werde ich
ihnen die Daumen drücken; nun traue ich ihnen alles zu" .
Auch KGE-Trainer Robert Berger zeigte sich da an der
Wedau betroffen über den Ausgang des Zweiercanadiers und zuversichtlich über
die beiden Olympioniken: "Wir sind traurig über das Ausscheiden von Tomek.
Zumal dieser Zweier echtes Potential hat und auch zweifach auf dem Treppchen
stand. Max kommt schon noch gut in Tritt, da mache ich mir keine Sorgen. Und
der Zweier mit Jonas ist vorne mit dabei" .