Mittwoch, 16 Oktober 2024

Rendschmidt Europameister in "Weltrekordzeit" ; 1.000m-Bronze für Hoff

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Brandenburg: "Sicher sind wir an diesem Wochenende der zweitwichtigste Sport" , hatte Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes bei der Eröffnungs-Pressekonferenz schmunzelnd ein Statement zu den Kanurennsport-Europameisterschaften in Brandenburg abgegeben. Und er sollte Recht behalten. Denn die spannenden Rennen und insbesondere die Finals vor "vollem Haus" waren mehr als eine gelungene Einstimmung auf das anstehende Fußball-Highlight am Sonntagabend. Vorbehaltlich der noch ausstehenden abschließenden Langstreckenrennen fuhren die Aktiven des Deutschen Kanu-Verbandes vier EM-Titel, drei Vizemeisterschaften und zwei Bronzemedaillen, was Rand vier in der Nationenwertung bedeutete. Offensichtlich musste in einigen Disziplinen auch der Planung des Verbandes, diese EM als Zwischenstation auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt WM in Moskau zu sehen, Tribut gezollt werden. Auch aus Essener Sicht gab es so einiges zu feiern, aber auch die ein oder andere Enttäuschung zu verarbeiten.Zu den großen Gewinnern dieser Titelkämpfe zählten auf jeden Fall Max Rendschmidt und sein Berliner Partner Marcus Groß. Schon im Laufe der Saison hatten sie mehrfach unterstrichen, dass mit ihnen zu rechnen sein würde. Und tatsächlich war es die Essen-Berliner-Kombination, die auf der Ziellinie allen Grund zum Jubeln hatte. In der ihnen eigenen Manier waren sie auf den letzten 300 Metern der Konkurrenz davon gefahren. Die alten und neuen Europameister im 1.000m-Zweierkajak heißen Max Rendschmidt und Marcus Groß. "Um unseren Endspurt wissend, waren wir uns 300 Meter vor dem Ziel sicher, vorne mitfahren zu können. Und es hat am Ende auch gereicht. Wir haben uns nur auf dieses Finale konzentriert, auch nicht mehr an den Paddelbruch in Szeged gedacht" , beschrieb Titelverteidiger Max Rendschmidt später. Und nahm dabei die zahlreichen Gratulationen derer entgegen, die mit allen Zuschauen das Duo unter Szenenapplaus ins Ziel geklatscht hatten. Dann galt der Blick von Rendschmidt-Groß erst einmal der Fahrzeit. "3.06,792 Minuten. Was, so schnell waren wir" , fragten beide ungläubig nach, nachdem sie realisiert hatten, dass sie "Weltrekord" (Inoffizielle Bestzeitenliste bei internationalen Meisterschaften im Kanurennsport) gefahren waren. Somit optimal motiviert wollten beide einen Tag später auch die Titelverteidigung im 500m-Zweier anpeilen. Am Ende aber kamen beide als siebte ein. Augenscheinlich fehlte in diesem Finale die für 500m nötige Spritzigkeit. Bislang in der Saison ungeschlagen, ging Max Hoff im 1.000m-Einer als einer der Top-Favoriten ins Finale. Aber er erwischte eines seiner "schlechteren Rennen" und kam als Dritter über die Ziellinie. Europameister wurden mit Aleh Yurenia (Weißrussland) und Silbermedaillengewinner Rene Holten Poulsen (Dänemark) zwei Dauerkonkurrenten der letzten Jahre. Erneut bei heftigstem Rückenwind und Wellengang war dieses Finale über die Strecke gegangen, Bedingungen, mit denen Max Hoff eigentlich keine Probleme hat. "Aber ich habe schnell gemerkt, dass dies nicht mein Rennen wird. Mit dem dritten Platz habe ich eigentlich kein Problem. Mit dem Rennen an sich schon eher. Das wurmt mich schon. Letzte Woche lief es deutlich besser; das ist ärgerlich. Ich hab mich hier einfach mit viel Un-Rhythmus über die Strecke gequält. Über so ein Rennen würde ich mich auch im Training ärgern. Na ja, lieber hier bei der EM, als bei der WM. Und bis dahin ist ja nun noch etwas Zeit" , kommentierte Max Hoff später. Und wollte auch eine Mandelentzündung noch vor 10 Tagen nicht als Entschuldigung gelten lassen. Nächste Chance zu einer Medaille bot sich beim abschließenden 5.000m-Rennen. Und es wurde nicht nur eine Medaille, sondern "GOLD" . (siehe separater Bericht). Im 200m-Einer hatte sich Jonas Ems das hohe Ziel gesetzt, ins EM-Finale vorzufahren. Als fünfter in einem von drei Halbfinals aber verpasste er das Feld der besten neun europäischen Sprinter. Im B-Finale dann belegte Jonas ebenfalls den fünften Platz. "Das Rennen an sich war schon in Ordnung, dr Platz weniger. Aber immerhin lagen einige Fahrer wie der Franzose und Italiener hinter ihm, die schon bei den Weltcups auf dem Treppchen gestanden haben. Jonas muss einfach noch eine Sekunde drauflegen" , erklärte Sprinttrainer Arndt Hanisch. Und machte seine Hoffnung deutlich, dass perspektivisch eine Steigerung nach Abschluss seiner Ausbildung für Jonas möglich sein sollte. Wie bereits berichtet, hatte auch Kai Spenner mit dem 1.000m-Herren-Vierer das Finale denkbar knapp um 5/1000 Sekunden verpasst. "Fakt ist, wir waren einfach zu langsam. Das war das schlimmste, was für uns passieren konnte. Da gibt es keine Ausrede, weder Wind noch Wellen noch Material. Dieses Halbfinale war ein Blackout-Rennen, in den nichts gepasst hat" , zeigte sich Kai Spenner tief enttäuscht.

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