Mittwoch, 16 Oktober 2024

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KGE-Damen siegen in De-Rijp; auch Schüler Ott vorn

"Es hat sich wieder gelohnt, für De Rijp zu melden und mit dorthin zufahren" , war KGE-Club-Manager Heino Terporten einmal mehr begeistert von der alljährlichen Langstreckenregatta zu Saisonende. Denn schon traditionsgemäß stehen für die Essener Kanuten im Oktober in De Rijp die internationalen niederländischen Vierer-Marathonmeisterschaften im Kanurennsport an. In diesem Jahr bereits zum 24. Mal ausgetragen, ist diese Regatta inzwischen ein Klassiker geworden. Neben starken Vereinsmannschaften aus dem In- und benachbarten Ausland treten auch immer Renngemeinschaften, Landesauswahlmannschaften und Nationalmannschaften an. Da geht es immer hoch her, auf dem Wasser und zu Land. Denn begleitet werden die Rennen stets von einem großen Zuschauer- und Trainer-Tross per Rad oder in PKWs. Zwar waren dieses Mal die KGE-Herren nicht an Start, die "De Rijp" schon zehn Mal gewinnen konnten; Siege gab es aber dennoch zu verbuchen. Denn in diesem Jahr waren es die Damen, die sich über 16 km durchsetzen konnten. Lisa-Marie Braun und Eef de Groot fuhren im NRW-Vierer mit Miriam Frenken (Düsseldorf) und Christin Willert (Emsdetten) ein überzeugendes Rennen und gewannen unangefochten mit vier Minuten Vorsprung vor einem weiteren NRW-Vierer, in dem mit Katharina Groll und Laura Winterberg zwei weitere KGEerinnen saßen. Seinen ersten "De-Rijp-Einsatz" hatte Schüler Matthias Ott im NRW-Vierer. So ungewohnt und hart die 16km-Strecke für ihn auch war; es hat sich gelohnt. Denn nach Kräftezehrendem Kampf auf der gesamten Strecke setzte sich das NRW-Boot mit Matthias Ott am Ende doch noch mit fast 40 Sekunden Vorsprung deutlich gegen die Konkurrenz durch. Alec Virneburg war es dann, der sich mit dem NRW-Vierer der Junioren auf einen starken zweiten Platz vorfahren konnte. Erst im Endspurt konnte sich hier der belgische Vierer mit den letzten Paddelschlägen nur um wenig Zentimeter vorbeischieben. Und bei den Herren-Senioren waren es Jan Schäfer, Karsten Heuser, Markus Ebbinghaus und Jean-Paul Sits, die auf Rang drei einkamen. Foto: Miriam Frenken (Düsseldorf), Lisa-Marie Braun, Christin Willert (Emsdetten) und Eef de Groot fuhren in Dr Rijp auf der Überholspur gewannen deutlich Foto: Ute Freise

200m-Landesmeisterschaft für KGE überschattet von schwerem Unfall

Es hatte am vergangenen Samstag zum Saisonende noch einmal ein regionaler Höhepunkt für die KG Essen werden sollen: die 200m-NRW-Landesmeisterschaften der Kanutenim Rahmen der Kölner Herbstregatta. Doch dann trat das sportliche Geschehen auf dem Fühlinger See bei Köln für die Essener nahezu in den Hintergrund. Ein schwerer Unfall auf der A3 von Trainer Christoph Steinkamp mit dem Bootstransport auf dem Weg nach Köln stand zunächst im Vordergrund. Dennoch konnten die KGE-Kanuten anschließend sechs Landes-Titel, vier Vizemeisterschaften sowie drei Bronzemedaillen aus dem Fühlinger See fischen.
Trainer Steinkamp befand sich am Freitag mit dem Vereinsbus und großem, mit 37 Booten in 5 Etagen voll beladenen Bootshänger auf der A 3 nahe Mettmann in Richtung Kölner Regattastrecke, als einer der vier Reifen des Bootstrailers platzte. Der Hänger begann zu schlingern, brachte den großen Bus als Zugfahrzeug außer Kontrolle. Beide Fahrzeuge drehten sich entgegen der Fahrtrichtung; der Bus wurde neben der Fahrbahn auf`s Dach katapultiert; der Hänger kippte ins Grüne. "Das war schon heftig; ich hing auf einmal kopfüber im Sicherheitsgurt" , war Trainer Steinkampf auch Stunden später noch geschafft. Aber ihm war nichts passiert; und auch ansonsten gab es keinen Personen- oder Fremdschaden. Es waren keine weiteren Sportler im Bus. Gar nicht auszudenken, was alles hätte passieren können am Freitag auf der gut befahrenen Autobahn . Aber der nicht versicherte Sachschaden, im mittleren fünfstelligen Eurobereich, ist immens hoch für die KGE. Totalschaden am Bus und Bootshänger; nahezu ein Drittel aller aufgeladenen Wettkampfboote wurden durch den Crash beschädigt.
Statt einer angesetzten Trainingseinheit auf dem Fühlinger See zu absolvieren, eilten weitere Trainer und Aktive erst einmal zum Stellplatz des Abschleppdienst, um die Boote auf einen anderen Hänger umzuladen und wieder nach Essen zu transportieren. Danach hieß es dann, die beschädigten Boote auszusondieren, Alternativboote aufzuladen und nach Köln zu bringen, um dennoch an den Landesmeisterschaften teilnehmen zu können.
Auch wenn allen am Samstag der Schreck noch kräftig in den Knochen steckte, konnten die KGE-Aktiven dennoch Titel und Medaillen sammeln.

Auch das Wettkampf-Boot von Jonas Ems, in dem er am vergangenem Donnerstag bei einem 200m-Meeting in Magdeburg noch Ronald Rauhe (Berlin), den seit 5 Wochen amtierenden Weltmeister über diese Strecke besiegen konnte, wurde bei dem Unfall stark beschädigt; dennoch wurde er mit seinem Trainingsboot NRW-Landemeister über 200m.

Ergebnisse der NRW-Landesmeisterschaften über 200m:

Herren: Einer 200m: 1. Jonas Ems, 2. Joshua Kröck, 6. Christian Heinrich, 7. Kai Spenner; Zweier 200m: 1. Jonas Ems-Joshua Kröck, 4. Torben Fröse-Kai Spenner; Vierer 200m: 2. Fröse-Kröck-Heinrich-Ems;

Damen: Einer 200m: 1. Lisa-Marie Braun, 3. Friederike Lue, 8. Julia Gierig, 9. Annika Gierig; Zweier 200m: 2. Lisa-Marie Braun “ Friederike Leue, 3. Anika und Julia Gierig, 8. Laua Winterberg “ Karina Mork; Vierer 200m: 1. Braun-Leue-Gierig-Gierig;

Damen-Junioren: Einer 200m: 3. Saskia Schade; Zweier 200m: 4. Saskia Schade-Larissa Heep; Vierer 200m: 2. Heep-Schade-
Kowald-Schade;
Weibl. Jugend: Einer 200m: 1. Anna Kowald; Zweier 200m: 1. Anna Kowald-Katharina Schneider

Ute Freise

KGE-Flotte in Lünen erfolgreich

Auch wenn mit den Weltmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften die diesjährigen Höhepunkte bereits hinter den Essener Rennkanuten liegen, ist die Saison noch lange nicht vorbei. So ging es am vergangenen Wochenende nach Lünen, wo sich die KGE-Flotte einmal mehr bestens in Szene setzte. Insgesamt gingen 23 Siege und zahlreiche weitere Medaillen auf ihr Konto. Erfreulich dabei, dass die Siege über alle Startklassen verteilt waren. So waren es neben den erfolgsverwöhnten Herren und Damen der Leistungsklasse rund um Jonas Ems, Torben Fröse, Kai Spenner sowie Friederike Leue und Lisa-Marie Braun insbesondere die Jugendlichen um Anna Kowald und Katharina Schneider und die Schülerinnen bzw. Schüler, die überzeugen konnten. Bei den Jüngsten zählten dabei Matthias Ott und Tobias Schulz ebenso wie Annabelle Bösing, Lena Weber, Sara Sabeti und Laura Kreiger zu den schnellsten. Julia von Döhren und Pia Reineck waren dann bei den 12-jährigen Schülerinnen B die Besten.

Kajak-Herren-Leistungsklasse I:

Einer: 200m:

1. Joas Ems,
2. Joshua Kröck,
4. Christian Heinrich,
5. Torben Fröse;

500m:

1. Jonas Ems,
4. Torben Fröse,
5. Joshua kröck,
6. Kai Spenner;

6.000m:

1. Torben Fröse,
3. Kai Spenner,
6. Markus Bieneck,
7. Christian Heinrich;

Zweier: 200m:

1. Joshua Kröck-Christian Heinrich,
3. Markus Bieneck-Torben Fröse;

500m:

2. Kai Spenner-Torben Fröse,
3. Markus Bieneck-Joshua Kröck;

Vierer: 500m:

1. Kai Spenner-Torben Fröse-Joshua Kröck-Christian Heinrich;

Damen-Leistungsklasse I:

Einer: 200m:

1. Lisa-Marie Braun,
2. Friederike Leue,
6. Julia Gierig;

500m:

1. Friederike Leue,
2. Lisa-Marie Braun,
6. Laura Winterberg;

6.000m:

2. Friederike Leue,
3. Lisa-Marie Braun,
6. Laura Winterberg,
7. Karina Mork,
8. Julia Gierig;

Zweier: 200m:

2. Lisa-Marie Braun-Friederike Leue,
3. Annika und Julia Gierig,
5- Karina Mork-Laura Winterberg;

500m:

1. Lisa-Marie Braun-Friederike Leue,
4. Julia und Annika Gierig,
5. Karina Mork-Laura Winterberg;

Vierer: 500m:

1. Lisa-Marie Braun-Friederike Leue-Annika Gierig-Julia Gierig;

Herren-Junioren:

Einer: 200m:

3. Maximilian Zaremba;

6.000m:

3. Maximilian Zaremba,
4. Philipp Virneburg,
7. Mark Bergmann;

Zweier: 500m:

4. Maximilian Zaremba-Philip Virneburg;

Damen-Junioren:

Einer: 200m:

3. Anna Kowald,
5. Saskia Schade;

Zweier: 200m:

2. Anna Kowald-Saskia Schade;

500m:

4. Saskia Schade;

männl. Jugd.:

Einer: 6.000m:

4. Lukas Knubben;

Zweier: 6.000m:

3. Alec Virneburg-Thomas Brandt,
9. Sergio Schade-Philipp Schneider;

Vierer: 500m:

3. Thomas Brandt-Alec Virneburg-Vincent Schulte-Lukas Knubben;

weibl. Jugd.:

Einer: 500m:

3. Anna Kowald;

6.000m:

3. Katharina Schneider,
4. Anna von Döhren;

Zweier: 500m:

1. Anna Kowald-Katharina Schneider,
6. Larissa Heep-Anna von Döhren;

6.000m:

1. Larissa Heep-Anna Kowald;

Vierer: 500m:

2. Anna Kowald-Katharina Schneider-Larissa Heep-Svenja Schade;

Schüler A:

Einer: 500m:

3. Matthias Ott;

2.000m:

1. Matthias Ott,
8. Tobias Schulz;

Zweier: 500m:

1. Matthias Ott-Tobias Schulz,
5. Philip Neu-Emilio Röder;

2.000m:

2. Philipp Neu-Emilio Röder,
4. Jan Agatz-Lorenzo Schade;

Vierer: 500m:

3. Carsten Neu-Matthias Ott-Tobias Schulz-Jan Agatz,
5. Malte Heep-Lorenzo Schade-Philipp Neu-Emilio Röder;

Schülerinnen A:

Einer: 500m:

1. Annabelle Bösing,
2. Lena Weber;

2.000m:

1. Annabelle Bösing,
3. Lena Weber;

Zweier: 500m:

1. Anabelle Bösing-Lena Weber,
3. Sara Sabeti-Laura Kreiger;

2.000m:

1. Sara Sabeti-Laura Kreiger;

Vierer: 500m:

1. Annabelle Bösing-Lena Weber-Sara Sabeti-Laura Kreiger;

Schüler B:

Einer: 500m-Läufe:

3. Johann Zell,
5. Lasse Mellies;

2000m:

7. Johann Zell;

Vierer: 500m:

Alejandro Goebels-Johann Zell-Julian Kosche-Lasse Mellies;

Schülerinnen B:

Einer: 500m:

1. Pia Reineck,
2. Julia von Döhren;

2000m:

1. Julia van Döhren,
3. Pia Reineck,
6. Louisa Hellwig;

Zweier: 500m:

1. Julia von Döhren-Pia Reineck,
2. Louisa Hellwig-Jana Höhmann,
5. Britta Wirtz-Oriana Schwickrath;

Vierer: 500m:

1. Louisa Hellwig-Julia von Döhren-Pia Reineck-Jana Höhmann,
3. Britta Wirtz-Lina Mellies-Oriana Schwickrath-Greta Hille;

Schülerspiele: männl: AK 9:

Einer 500m:

3. Jonas von Döhren,
4. Jan Nierfeld;

AK 10:

Einer 500m-Läufe:

3. Niclas Weber,
4. Julian Kosche,
5. Fabian Krüger

AK 11:

Einer 500m-Läufe:

1. Alejandro Goebels;

weibl.: AK 9:

Einer 500m:

3. Ilka Wirtz;

AK 10:

Einer 500m:

4. Greta Hille;

AK 11:

Einer 500m-Läufe:

3. Jana Höhmann,
4. Britta Wirtz,
5. Oriana Schwickrath,
5. Lina Mellies;

Wylenzek-Leue fahren mit Bestzeit ins WM-Finale

Die Kanuweltmeisterschaften in Dartmouth/Kanada haben begonnen. Nach einer stimmungs-
vollen Eröffnungsfeier am Mittwochabend wurde gestern pünktlich der erste Vorlauf gestartet.
Und da waren es Erik Leue (Magdeburg) und Tomasz Wylenzek im 1.000m-Zweier-
canadier, die dem Deutschen Kanu-Verband die erste Final-
eiß teilnahme einfuhren.
Sie gewannen nicht nur ihren Vorlauf, sondern setzten mit Bestzeit auch ein Achtungs-
zeichen.
"Endlich ist es wieder richtig gelaufen. Wir wussten in der Zwischenzeit nicht, woran es gelegen hat, dass es nicht mehr richtig lief" , berichtete Tomasz Wylenzek nach dem Vorlauf.

"Wir waren am Anfang Superzeiten in einem Trainingsboot. Dann haben wir ein neues Wettkampfboot mit gleichen Einstellungen bestellt. Aber es rutschte nicht mehr so. Auch bei der EM sind wir eigentlich eher rumgeeiert. Da muss man auch einmal den Mut haben, weiter dran zu bleiben und auch zu experimentieren" , so Wylenzek weiter. Einen halben Tag hat das Duo dann vor Ort am Lake Banook mit dem Servicemann des Verbandes getüftelt, bis feststand, dass die Trimmung um 8 Zentimeter verschoben war.
"Nach der Umstellung lief das Boot wieder gerade. Das ist schon, wenn man vorne weg fahren kann und nicht um Platz drei kämpfen muss. Wir sind nun gut vom Start weg gekommen und konnten das Boot laufen lassen" ergänzte Schlagmann Erik Leue strahlend.
Direkt neben Leue-Wylenzek liegenden Olympiasieger aus Weißrußland wollten am Ende noch vorbeiziehen. "Aber da konnten wir problemlos gegen halten. Jetzt freuen wir uns aus Samstag aufs Finale" , verdeutlichte "Tomek" seine Lust auf mehr.
Nicht so gut lief es im 1.000m-zweierkajak für Norman zahm mit Sebastian Lindner. Durch in der bahn schwimmende Grasbüschel ließ sich Schlagmann Lindner zu sehr irritieren. "Das darf einem in einem internationalen Feld nicht passieren. Das muss man dennoch weiter durchziehen" , kritisierte auch Chef-Bundestrainer Reiner Kießler. Aber noch war nichts angebrannt, denn für das heute anstehende Halbfinale haben sich die beiden dennoch sicher qualifiziert. Und hier werden es beide besser machen wollen,
um den WM-Endlauf der weltbesten 1000m-Zweier zu erreichen.
Gut gemacht hat ihre Sache auch Eef de Groot im Oranjetrikot der Niederlande. Als vierte des Vorlaufs ist auch sie heute im Halbfinale dabei.

Ute Freise

WM-Silber für Jonas Ems

"Meine Gratulation. Das WM-Gold für Tomasz Wylenzek und WM-Silber für Jonas Ems sind einfach grandios" , zog KGE-
Clubmanager Heino Terporten am Ende der Weltmeisterschaften vor Ort am Lake Banook uneingeschränkt positive Bilanz für die KGE-Athleten. Sie hatten entscheidend mit dazu beigetragen, dass der Deutsche Kanu-Verband nach dem letzten Rennen mit sieben Gold-, acht Silber- und drei Bronzemedaillen in der Nationenwertung vorne lag. "Ein super Ergebnis, weit über unseren Erwartungen" , war auch Chef-Bundestrainer Reiner Kießler "einfach nur glücklich" . Eine der wenigen Enttäuschungen war jedoch die verpasste Finalteilnahme des 1000m-Zweierers mit Sebastian Lindner und Norman Zahm.
Am Ende strahlte auch Jonas Ems. Er war mit der 4 x 200m-Staffel Vize-Weltmeister in Kanada geworden. Nach dem nicht optimalen 200m-Finale mit Torsten Lubisch (Berlin) im Zweier ein mehr als versöhnlicher Abschluss der Weltmeisterschaft.
Als Startfahrer der Staffel hatte Jonas Ems den Grundstein gelegt, in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können. WM-Ems-Autogr-C7879Als nächster ging Ronald Rauhe (Potsdam) ins Rennen, der zuvor sensationell Doppel-Weltmeister im Einerkajak über 500m und 200m geworden war. Ihm folgte Torsten Lubisch, Schlussfahrer war Norman Bröckl (Berlin). Und dieses Staffelfinale sollte ein mehr als gelungener Abschluss dieser Welttitelkämpfe werden. Spannung pur vom ersten bis letzten Paddelschlag, Positionswechsel im Auf und Ab vor der Tribüne - die Zuschauer kamen noch einmal voll auf ihre Kosten. "Was soll ich sagen; ich bin jetzt einfach nur happy, dass es mit einer Medaille geklappt hat. Und dann Silber! Schon die Vorläufe haben gezeigt, dass es im Finale ganz knapp wird und einige Mannschaften für die Medaillen gut sind. Und schon da hat es Spaß gemacht; im Endlauf erst recht. Das war einfach nur ein geiles Rennen" , war Jonas begeistert. Schnell war das deutsche Quartett nach dem Ziel zusammen gefahren, um sich noch auf dem Wasser zum Erfolg zu gratulieren. Weltmeister wurden die Spanier, Bronze ging an Frankreich. "Wir haben uns prächtig verkauft, ein ganz starkes Rennen, eine Riesen-Nummer" , lobte auch "Gold-Junge" Rauhe.

Erstmals seit Jahrzehnten waren die Staffelrennen bei den Damen, den Canadier- und Kajakherren wieder ins WM-Programm aufgenommen worden “ und erwiesen sich als eine äußerst attraktive Bereicherung. Darin waren sich alle einig.

Ute Freise

WM-Gold für Tomasz Wylenzek

Nach genau 3.37,380 Minuten war die Sensation am ersten Finaltag der Kanu-WM perfekt “ und Tomasz Wylenzek mit seinem neuen Partner Erik Leue (Magdeburg) Weltmeister geworden! Ihnen gelang auf dem Lake Banook einfach ein perfektes Rennen, mit dem sie der gesamten Weltelite ein Schnippchen schlugen.
Dass sie zu den Medaillenkandidaten würden zählen könnten, hatten sie mit der im Vorlauf gefahrenen Bestzeit angedeutet; dass sie aber in ihrer ersten gemeinsamen Saison auf Anhieb Weltmeister würden, damit hatte keiner gerechnet. Und so konnte man am Ende nicht erkennen, wer mehr strahlte: die kanadische Sonne oder das neue Weltmeister-Duo.
Laut und ausdauernd hatte Schlagmann Erik Leue seinen Jubel auf und nach der Ziellinie heraus geschrieen, während Hintermann Tomasz Wylenzek völlig ausgepumpt noch keine Kraft dazu hatte. Umso begeisteter von der eigenen Leistung präsentierte er sich dann aber wieder bei Kräften. "Und ich dachte schon, dass ich zu alt bin für so einen Stress. Was ist das ein schönes Gefühl, wieder ganz oben zu stehen" , sprudelte es aus ihm heraus. Beide hatten ihre Renntaktik vorher besprochen und festgelegt, sich von der Konkurrenz nicht irritieren zu lassen. "Ich vertraue meinem Schlagmann voll, so wie ich es in den vergangenen Jahren gelernt und mit Christian Gille gemacht habe. Dass ist das A und O in einem Boot. Dieses Boot ist wieder eine neue Erfahrung, eine neue Situation, die geholfen hat, mich wieder zu motivieren. Wir sind einfach eine Einheit. Auch als wir bei 500m noch hinter den Aserbaidschanern lagen, war ich mir sicher, der Erik wird es machen und ich Druck geben. Dass wir in unserem ersten Jahr Gold holen “ einfach der Wahnsinn" , kommentierte Tomek die Siegesfahrt weiter, mit der er so genommen auch den 2007 gewonnen Titel erfolgreich verteidigt hatte, nur mit einem anderen Partner.WM-Wylenzek-Berger-C3816
"Und ich wusste, was für einen bärenstarken Mann ich hinter mir habe.
Ich war heute morgen so aufgeregt, ich stand zum ersten Mal in einem WM-Finale. Aber mit dem Startschuss war die Nervosität wie verflogen. Tomek hat mir vorher noch so viel Tipps gegeben, mich nicht beirren zu lassen. So konnten wir wirklich unser Ding runterstiefeln. So ein erfahrener Mann im Boot ist Gold wert, wie man sieht.
Wir sind Weltmeister “ einfach Wahnsinn, einfach geil" , war auch Erik Leue aus dem Häuschen. "Was soll ich sagen, ich bin einfach platt. War das ein Ding" , gab Heimtrainer Robert Berger zunächst sprachlos am Telefon durch, um dann als erster Gratulant aus der Heimat ein längeres persönliches Gespräch mit "seinem Schützling" zu führen. Und man konnte spüren, wie gerne sich beide in diesem Moment in den Armen gelegen hätten. "Komm Heini, ein Bier müssen wir jetzt aber darauf trinken" , zog Tomek dann nach einer Weile Club-Manager Heino Terporten mit sich, um auf ihren Erfolg anzustoßen.
Im 200m-Zweierkajak lief es hingegen für Jonas Ems nicht so gut. Gemeinsam mit Torsten Lubisch schaffte er zwar den Einszug ins Finale, mehr aber als Platz neun war an diesem Tag für das Duo nicht drin. Deutlich verbessert gegenüber den Vorrennen zeigten sich als zweite im
B-Finale Norman Zahm und Sebastian Lindner (Neubrandenburg) mit einer veränderten Renntaktik.
Gar als Siegerin und somit insgesamt WM-Zehnte konnte im 1.000m-
Einerkajak Eef de Groot für die Niederlande eine hervorragende Bilanz vorweisen. Mit dieser Platzierung war sie zugleich die sechstbeste Europäerin bei dieser WM. Auch über 500m schaffte Eef den Einzug ins
B-Finale.

Ute Freise

WM-Beginn

"Viele im Team haben sich schon direkt nach der Ankunft gefragt, warum sind wir eigentlich zum paddeln hier und nicht, um Urlaub zu machen" , gab Jonas Ems die Eindrücke der Aktiven wieder, die erstmals an der WM-Strecke an der Ostküste Kanadas waren. Denn sie trafen eine ungewöhnliche WM-Strecke an: ein nur gut 1000 Meter langer Natursee mitten in einer hügeligen Waldlandschaft, umgeben von den typischen farbigen kanadischen Holzhäusern. Die Mannschaftszelte mitten in den Wald gebaut. Es hat sich wenig geändert am Lake Banook in den zurückliegenden 12 Jahren seit der ersten WM dort.
Aber schon seit dem vergangenen Wochenende deutete das von Tag zu Tag hektischere Treiben zu Land und auf dem Wasser Großes an und immer mehr internationales Flair umgab den See. Und ab heute wird es mit der idyllischen Ruhe endgültig vorbei
sein, wenn für über 1.000 Athleten aus 75 Nationen die WM beginnt. Gestern stand noch das internationale Starttraining mit der Startanlage an, heute stehen die ersten Vorläufe auf der 1.000m-Strecke auf dem Programm. Aus Essener Sicht ist es als erster Norman Zahm mit seinem Partner Sebastian Lindner (Neubrandenburg), der ins Rennen geht. Und beide hatten zunächst bei der Ankunft einige Aufregung zu verkraften, denn Lindners Paddel wurde beim Transport beschädigt. Aber alles wurde mittlerweile ordnungsgemäß vom Verbands-Servicemann repariert, das Arbeitsgerät ist wieder voll einsatzfähig. Insgesamt 32 Boote bewerben sich um die neun Finalplätze. Für Lindner-Zahm geht es dabei zunächst darum, eine Runde weiter zu kommen und sich für die Halbfinals zu qualifizieren.
Gemeinsam mit Erik Leue (Magdeburg) steht dann im Zweiercanadier für Tomasz Wylenzek der erste Einsatz an. "In den letzten Tagen lief es noch konstant rund, aber das ist nach Anreise mit Zeitumstellung noch o.k." , erklärt "Tomek" . Zudem war in ihrem neuen und schon lange vorher im Container nach Kanada gebrachten Zweier die Bootstrimmung verändert, was erst wieder ins Lot gebracht werden musste. Für beide ist nun heute aufgrund der Teilnehmerzahl ein direkter Einzug ins WM-Finale möglich.
Zwei Tage nach ihrem 27. Geburtstag beginnt auch für Eef de Groot der Großeinsatz im fünfköpfigen Team der Niederländer. Sie startet auf dem Lake Banook im Einerkajak über alle drei Wettkampfstrecken von 1.000m, 500m und 200m. Wettkampffrei hat hingegen noch Jonas Ems, da die 200m-Rennen erst am Wochenende auf dem Programm stehen.

Ute Freise

Kanu-Count-down läuft

Es geht in die letzte Woche; die Mannschaft steht und der Count-down läuft. Denn heute Abend (Mittwoch) in einer Woche werden die Kanu-Weltmeisterschaften eröffnet. Für vier Tage steht dann Dartmouth an der Ostküste Kanadas im Focus der Rennkanuten. Dartmouth, das mit Halifax, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Nova Scotia, eine Einheit bildet, wird zu Recht auch "Stadt der Seen" genannt. Und auf einem von ihnen, dem Lake Banook, werden dann die WM-Titel und Medaillen vergeben.
Diese landschaftlich traumhafte Region ist es aber nicht alleine, die die Sportler dem Abflug entgegen fiebern lässt. Sie wollen endlich das harte Training hinter sich lassen und mit den weltbesten Kanuten messen. In den letzten Wochen hat sich die deutsche Kanuflotte mit den drei Aktiven der KG Essen Jonas Ems, Tomas Wylenzek und Norman Zahm auf der Duisburger Wedau vorbereitet. Und alle sind derzeit ziemlich geschafft. "Mensch, jedes Jahr das gleiche. Diese beiden letzten Trainingswochen fordern noch einmal alles ab. Aber immer, wenn ich im Vorfeld so fertig war, ist es am Ende gut gelaufen" , erzählt ein "platter" Tomasz Wylenzek in einer Trainingspause. "Ich will nicht sagen, dass alle am Anschlag fahren, aber sie sind kurz davor. Und das ist auch richtig so. Schließlich geht es nicht darum, schon in Topform im Flieger zu sitzen" gab Chef-Bundestrainer Reiner Kießler aber schmunzelnd Entwarnung.
Neben dem Herren-Trio ist mit Eef de Groot eine weitere KGE-Sportlerin bei der WM dabei; sie allerdings für die Niederlande.
Übrigens wurde auf dem Lake Banook schon 1997 einmal eine Kanu-WM ausgetragen. Auch vor 12 Jahren waren für Deutschland drei KGE-Herren dabei. Lutz Liwowski, Jan Schäfer und Olaf Winter. Für alle drei stand diese WM jedoch unter keinem guten Stern. Lutz Liwowski verpasste ein Jahr vor dem Gewinn des WM-Titels als vierter im 1.000m-Einer ebenso knapp eine Medaille wie Olaf Winter ein Jahr nach seinem Vierer-Olympiasieg von Atlanta mit Jan Schäfer im Zweier. Und auch 1997 hatte die KG Essen einen Aktiven im Niederländischen Team: wie Eef de Groot startete Jean Paul Sits national für die KGE und international für sein Heimatland.

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Unsere Trainer

Robert Berger

Landesstützpunktleiter Kanurennsport, Disziplingruppentrainer der Kajak-Herren Leistungsklasse im Landes Kanu-Verband NRW, Leitender Vereinstrainer, Vereinstrainer der Kajak-Herren Leistungsklasse, Trainer bei der KGE seit 1993

Mirko Wojdowski

Landestrainer des Landes Kanu-Verband NRW, Disziplingruppen – und Vereinstrainer der Kajak-Herren Junioren im Landes Kanu-Verband NRW und der KGE, Trainer bei der KGE seit 2014.

Joaquin Delgado

Disziplingruppentrainer der Kajak-Damen der Leistungsklasse im Landes Kanu-Verband NRW, Vereinstrainer der Damen Junioren- und Leistungsklasse, Vereinscanadiertrainer, Trainer bei der KG Essen seit 2012

Marcel Böhm

Vereinstrainer der Schüler A & AK12, Sportwart, Trainer bei der KGE seit 2005

Annika Gierig

Disziplingruppentrainerin der Schüler im Landes Kanu-Verband NRW, Leitung Talentzentrum, -sichtung und –förderung im Landesprogramm des Landes Kanu-Verband NRW, Erziehertrainerin am Sport- und Tanzinternat Essen,Vereinstrainerin der Schüler A & AK 12, Koordinierende Vereinstrainerin der Schüler C & B, Anfänger Trainerin bei der KG Essen seit 2014

Anne Paeger

Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2011

Andreas Lamken

Schüler C-, B- und Anfängertrainer seit 2014

Sara Steinbrink

Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2017

Roisin Schmidt

Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2019

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