Da die WM nun vorbei ist wurde das WM-Tagebuch um Plat zu sparen von der Startseite verbannt, wer es sich dennoch einmal angucken möchte kann dies unter "FOTOS" tun.
NEU! Unter "FOTOS" ist jetzt das Fotoalbum SZEGED 2011 sowie ein Zeitungsartikel und eine WAZ Fotoseite von Ute Freise zu finden.
"Canoe Kayak Rock & Roll" lautet das Motto der diesjährigen Kanu-Weltmeisterschaften in Szeged/Ungarn. Und so richtig rocken ließen es die Veranstalter schon bei der bombastischen Eröffnungsveranstaltung vor dem Dom der ungarischen Hauptstadt, die übrigens über 10.000 Zuschauer life miterleben konnten. Da ging es richtig heiß her. Und diese Stimmung setzte sich auch am gestrigen ersten Wettkampftag fort, als es auch auf dem Wasser richtig rund ging. Nicht nur aus Essener Sicht stand dabei Max Hoff im Focus. Und er hatte bei seinen Rennen nicht nur die spektakuläre, an Drahtseilen befestigte und über der Strecke schwebende "Spidercam" vor Augen, sondern auch das Finale. Mit Siegen im Vorlauf und im Halbfinale ließ er es schon einmal anrollen und ist im WM-Endlauf am heutigen (Freitag) Nachmittag mit dabei. Da soll es dann auch bei ihm im Kampf um eine WM-Medaille so richtig abrocken. Doch die Konkurrenz ist nicht zu verachten, dass haben die Vorrennen gezeigt, insbesondere der Serbe Marko Tomicevic. Der fuhr zunächst dem Feld auf und davon und Max musste am Ende mächtig aufholen. "Der Serbe hat sich überraschend stark präsentiert, aber Max hat ihn niedergerungen. Ebenso stark zeigten sich in den anderen Halbfinals die Sieger Aleh Yurenia (Weißrussland), Eirik Veraas Larsen (Norwegen) und Adam van Koeverden (Kanada). Das wird ein ganz spannendes Ding. Schauen wir mal" , war auch Heimtrainer Robert Berger die Spannung anzumerken. Und wie groß der Druck schon in diesem Halbfinale war, zeigte sich, als Max im Ziel kurz die Faust ballte und den Daumen nach oben hielt. Er hatte diese Hürde übersprungen und steht nun im WM-Finale von Szeged. Da heißt es dann auch für alle Fans, Daumen drücken für Max Hoff im Kampf um eine WM-Medaille und auch eine Titelverteidigung. Bis dahin wird er von den Bundestrainern erst einmal zurückgezogen vor dem ganzen WM-Rummel, zumal am Vormittag auch noch der Vorlauf und evt. das Halbfinale im 1.000m-Viererkajak anstehen. "Es ist extrem heiß hier, es heißt nun auch für Max mit den Kräften zu haushalten. Noch fehlt bei ihm auch das ganz große Wassergefühl. Aber das Halbfinale lief schon besser als der Vorlauf" , so Bundestrainer Detlef Hofmann. Und wenn das bis morgen noch mal gesteigert wird, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Max Hoff wieder den Daumen hochhalten kann. Vor ihrem ersten WM-Start stehen heute (Freitag) auch Tomasz Wylenzek und Stefan Holtz (Leipzig) im 1.000m-Zweiercanadier. Sie müssen Vorlauf und Halbfinale überstehen, um dann ebenfalls ins WM-Finale zu fahren, das dann am Samstag ansteht. Auch Eef Haaze hat im Einerkajak über 1.000m das WM-Finale erreicht. Im Zwischenlauf belegte die den zweiten Platz und ist nun am Freitag auch im Endlauf der besten neun 1.000m-Fahrerinnen dabei.
Von Argentinien bis Venezuela
hatten am vergangenen Wochenende die Aktiven und Fans aus 64 Nationen bei den
Junioren-Weltmeisterschaften in Brandenburg am Beetzsee für erstklassige
Leistungen und eine tolle Stimmung gesorgt. Und da passte es bestens ins Bild,
dass gerade im letzten Finalrennen noch eine Goldmedaille durch den Damenvierer
an Deutschland ging. Besser hätte der Abschluss nicht sein können.
Mit im Boot hatte auch Anna Kowald gesessen; und wie ihre
Partnerinnen Sophie Hammer, Virginia Najork (beide Berlin Köpenik) und Isabel
Fried (Karlsruhe) genoss sie alles in großen Zügen, zumal sie ja nur Stunden
zuvor schon eine Bronzemedaille im 200m-Einer gewonnen hatte.
Und nach der Medaille "wollte ich so gerne noch einmal
aufs Treppchen. Das war so schön. Ich habe den Mädchen gesagt, da müssen wir
irgendwie drauf, das ist der Hammer!" Ob dann diese Ansprache der 16-jährigen
Essener Powerfrau für einen solchen Motivationsschub gesorgt hat, sei mal dahin
gestellt. Auf jeden Fall fuhren die vier ein "bombastisches" Rennen und den
zweitplatzierten Ungarinnen über zwei Sekunden auf und davon. Das sind im
Damenvierer auch gleich zwei Welten. Schon auf den letzten Metern im Rennen war
bei Anna ein Lachen auszumachen, da war sie sich sicher, sie hatten Gold gewonnen.
Und den Vierer nach der Ziellinie fast zum Kentern
gebraucht, so ungestüm war da der Jubel im Boot. Übrigens bescherten sie dem
Deutschen Kanuverband in dieser Disziplin das erste Gold seit 14 Jahren.
Anschließend war gerade für Anna Kowald als Gold- und
Bronzemedaillengewinnerin eine neue Disziplin angesagt: Interviews geben für
Radio und Fernsehen. "Ich fass es nicht; da waren schon am Steg Mikros und
Kameras; dann sprechen vor einer vollen Tribüne “ krass!" war Anna baff
erstaunt über den Rummel einer Weltmeisterin.
"Anna, Anna, hast du mich gehört?" war für Schwester Christine (10) nach der
Siegerehrung die wichtigste Frage. Sie hatte die große Schwester kräftig mit
schwarz-rot-goldenen Fähnchen angefeuert, was die mit einem "Sicher, vom Start
an hab ich dich gehört" schmunzelnd bestätigte. Zu der Einer-Bronzefahrt zuvor wären
Annas Eltern dabei fast zu spät
gekommen. Sie hatten vom Urlaubsort Rügen verkehrsbedingt Stunden mehr gebraucht
und so schon das Halbfinale verpasst. Am Ende aber waren sie rechtzeitig da und
nahmen ihre Tochter anschließend glücklich noch für wenige Tage mit. Aber ein
richtiger Urlaub ist für Anna nicht angesagt. Nach Laufen auf Rügen ist schon
zum Ende der Woche hier in Essen wieder Paddeln angesagt; denn Anfang September
stehen die Deutschen Meisterschaften in München an.
"Jungs, wir sind stolz auf euch!" war auch Einer-Europa-
und Weltmeister Max Hoff indirekt
bei der Junioren-WM dabei; er war immer über alle Ergebnisse der nachrückenden
Garde informiert. Und einer der ersten, die per SMS Max Rendtschmidt (Rheidt)
zu Silber im 1.000m Einer und zu Gold 50 Minuten später im 1.000m-Zweierkajak gratulierte.
Die beiden "Maxe" kennen sich aus Wildwasserzeiten; zudem trainiert der
Rheidter mit am Bundesstützpunkt der KG Essen.
Auf eine mehr als erfolgreiche
Junioren-WM kann auch Arndt Hanisch
zurückblicken; Sprinttrainer in Essen. Er betreute als Bundestrainer für die
Kajak-Herren zugleich die erfolgreichste Disziplingruppe. Drei Gold- und eine
Silbermedaille gingen auf das Konto von Max Rendschmidt und Tom Liebscher
(Dresden), der neben dem 1.000m-Zweier auch den 200m- und 500m-Einer gewann.
Beide dürften sich damit sicher in den Focus von Chef-Bundestrainer Reiner
Kießler und der A-Mannschaft gefahren haben, die sich seit diesem Wochenende
zur letzten Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Szeged/Ungarn (17-21.
August). Und keine Frage, dann wird sich Max Rendschmidt revangieren und Max
Hoff im 1.000m-Einer die Daumen drücken.
Wolken verhangener Himmel,
Nieselregen und Schauer im Wechsel “ eigentlich Bedingungen für ein Stimmungstief.
Nicht aber so in Brandenburg am Beetzsee. Hier war bei den
Junioren-Weltmeisterschaften die Stimmung blendend und tausende von Zuschauern
sorgten mit Anfeuerungen, la Ola-Wellen, Rasseln, Trommeln und Vuvuzelas bei
rund 14° Celsius für die Atmosphäre, die den Leistungen der jungen Kanuten
gerecht wurden.
Und für Anna Kowald schien richtig richtig die Sonne. Die
erst 16-jährige wurde im 500m-Viererkajak Junioren-Weltmeisterin und sicherte
sich im 200m-Einer noch eine Bronzemedaille!
Der ganz große Wurf gelang Anna mit ihren Partnerinnen
Sophie Hammer, Virginia Najork (beide Köpenik) und Isabell Fried (Karlsruhe) im
letzten aller Finalrennen: sie fuhren ein perfektes Rennen und schrieen sich
ihren Jubel schon auf der Ziellinie heraus. Gold für Deutschland, Gold auch für
Anna Kowald.
Mit der viertbesten Zeit war das junge Damen-Quartett ins
Rennen gegangen. "Ich habe den Mädchen vor dem Start gesagt, nicht rechts und
links schauen, nur reinhauen. Wir müssen es schaffen, um eine Medaille
mitzufahren. Fünf Boote wollen das auch. Im Vorfeld hatten wir immer wieder
etwas Probleme im Boot, Aber heute lief es vom ersten Schlag an wie geschmiert,
das war der Wahnsinn. Ich fass es nicht, wir sind Weltmeisterinnen, ich bin
Weltmeisterin" , sprudelte es nach der Siegerehrung aus Anna heraus. Und wenn
man genau hingesehen hatte, konnte man da auf dem Treppchen den Lippen noch
ablesen "das gibt™s doch gar nicht" ! Und aus der Umkleide war anschließend ein
lautes "we are the champions" von dem Quartett zu hören.
Nur wenige Stunden zuvor hatte Anna schon im 200m-Einer
mit einer Bronzemedaille aufgewartet. Die KGEerin zeigte in ihrer Paradedisziplin
schon mit ihren Siegen im Vorlauf und Halbfinale, dass sie im internationalen
Feld durchaus mitfahren kann. Und bei optimaler Fahrt vielleicht auch in den
Kampf um die Medaillen würde eingreifen können. Angefeuert von den Zuschauern
fuhr sie, wie sie es selber später formulierte, "das beste Rennen bislang" . Im
Ziel hieß es jedoch erst noch warten auf das offizielle Ergebnis, bis
feststand, dass sie sich ihren Traum erfüllt und eine Medaille gewonnen hatte.
Junioren-Weltmeisterin wurde in 42,62 Sekunden Iuliana Taran aus Rumänien,
Silber ging an Natalia Podolskaya aus Russland
(42,89) und auf dem Bronzeplatz kam Anna Kowald in 43,01 Sekunden ein. Das
Nachsehen hatte die Fahrerin aus Ungarn, die noch einmal 13/100 Sekunden hinter
Anna lag.
"Was soll ich sagen. Ich habe mein bestes gegeben und
auch mein bestes Rennen gefahren. Ich habe am Ende nicht mehr gesehen, wie ich
liege, wollte mit einem Blick nichts riskieren. Mann, war das alles knapp. Aber
egal; mein Start war gut, das Rennen war gut und ich habe eine Medaille. Ich
bin total zufrieden. Und es war so schön, bei der Siegerehrung auf dem
Treppchen zu stehen" .
Noch mehr
genießen konnte Anna dann später die Siegerehrung im Vierer, denn hier stand
sie ganz oben, immer ein Lächeln auf dem Gesicht mit zunehmend feuchten Augen!
"Ach was stark, unsere
Anna" , war auch ein gerührter Trainer Christoph Steinkamp einer der ersten Gratulanten
seines Schützlings.
Beste Bedingungen “ beste
Leistung! So spiegelglatt die Duisburger Wedau sich bot, so glatt lief es
gestern auch für Tomasz Wylenzek und
Stefan Holz (Leipzig) bei der verbandsinternen Ausscheidung um den WM-Start im olympischen
1.000m-Zweiercanadier. Sie setzten sich gegen die drei Konkurrenzboote durch
und werden den Deutschen Kanu-Verband bei den Weltmeisterschaften
(vorbehaltlich der noch ausstehenden Nominierung) vertreten.
Bereits im
ersten Rennen hatte das neuformierte Duo mit einem sicher herausgefahrenen Sieg
seine Ambitionen deutlich gemacht. Das Nachsehen hatten hier Robert Nuck
(Leipzig) und Erik Leue (Magdeburg) sowie Erik Rebstock (Neubrandenburg) und
Ronald Verch (Potsdam) als dritte und vierte. Sie schieden aus und waren beim
Finalrennen nicht mehr dabei, in dem dann Wylenzek-Nuck noch einmal gegen die
rein Potsdamer Formation Kuschela-Kretschmer, die U23-Europameister, antraten.
Mucksmäuschenstill war es bei diesem Rennen über der
Wedau, aber es knisterte spürbar vor Spannung “ typisch für Ausscheidungsrennen
dieser Art. Bis 750 Meter lagen beide Boote noch dicht beieinander, dann machte
"Tomek" mit Stefan Holtz alles klar und lag im Ziel deutlich vorne.
"So ein Ausscheidungsrennen ist immer etwas Besonderes
und hat seine eigenen Gesetze; ist mit keinem Wettkampf zu vergleichen. Nachdem
es zu Saisonbeginn mit meinem bisherigen Partner Robert Nuck nicht geklappt
hat, habe ich mit so einem Saisonausgang für mich und so einer Entwicklung
nicht mehr gerechnet. Ich bin jetzt superglücklich, dass wir beide es geschafft
haben, auf der olympischen 1.000m-Strecke bei der WM zu fahren" , gab es von
Stefan Holtz auch Lob für Tomasz Wylenzek,
der sich ebenfalls mehr als erleichtert zeigte: "Das war nicht einfach, nach
nur kurzer Trainingszeit heute das erste gemeinsame und gleich so entscheidende
Rennen zu bestehen. Aber wir haben uns von der Konkurrenz nicht irritieren lassen
und unser Ding runter gefahren. Auf der zweiten Hälfte konnten wir noch einmal
richtig Gas geben und es ist bestens gerutscht. Ich bin super froh, dass ich
mich mit einem neuen Partner so zurück melden konnte. Ich muss wirklich sagen,
seit ich mit Stefan im Boot fahre, macht mir auch das Zweierfahren wieder
Spaß!"
Sie waren auch bei den abschließenden
Langstreckenentscheidungen der NRW-Landesmeisterschaften flott unterwegs: die
Aktiven der KG Essen. Sie holten vom Fühlinger See bei Köln noch einmal sechs
Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen an den Baldeney See. Und nach
Auswertung des Nachwuchs-Mehrkampfes stand fest, dass auch hier vier Siege,
zwei zweite und ein dritter Platz zur KGE gingen. In Addition mit den
Einer-Langstreckenmeisterschaften, die bereits im Frühjahr hier in Essen ausgetragen
wurden, schraubte die KGE-Flotte ihre Gesamt-Bilanz auf sage und schreibe 36
Landestitel, 23 Vizemeisterschaften und 19 Bronzemedaillen. Einmal mehr ein
neuer Rekord!
Wieder waren es die KGE-Herren, die auch auf den langen
Distanzen vorne lagen. Im 5.000m-Vierer siegten David Schmude, Fabian Kux,
Benno Berberich und Norman Zahm vor Jan Schäfer mit Marcus Bieneck, Matthias
Krost und Patrik Wölfel; im Zweier dann Kai Spenner und Niklas Kux. Bronze
sicherten sich hier Philipp Virneburg und Maximilian Metzing. Nachdem Alec
Virneburg und Jan-Niklas Filipp im Juniorenzweier über 5000m Meister wurden,
machten es ihnen mit einer großen kämpferischen Leistung auch Larissa Heep und
Katharina Schneider nach. Als dritte kamen noch Hanna Wenderoth und Anne Paeger
ein. Und für einen Doppelerfolg im 5.000m-Jugendzweier sorgten Tobias-Pascal
Schultz mit Matthias Ott vor Malte Heep mit Carsten Neu. Nachdem sie schon über
500m vorne lagen, gewannen die Schülerinnen Julia von Döhren, Jan Höhmann,
Louisa Hellwig und Pia Reineck auch die 2.000m. Und über Bronze freuten sich
nach 2.000m die B-Schüler Julian Kosche und Niklas Petrie, der zudem über 100m
nicht zu schlagen war.
Klasse auch die Vorstellung der KGE-Talente im
Nachwuchs-Mehrkampf (Laufen, Athletik, Schnellkraft und zwei Paddelstrecken).
Hier lag in der Altersklasse der 16-jährigen Tobias-Pascal Schultz vorne vor
seinem Partner Matthias Ott. Und bei den 15-jährigen gab es gar einen
Dreifacherfolg: Malte Heep vor Lukas Decker und Philipp Neu. Annabelle Bösing
in der Altersklasse 16 und Pia Reineck (AK 14), die über 100m noch eine Bronzemedaille
gewann, komplettierten mit ihren Siegen die starke Essener Bilanz. Bei den Schülerspielen
holte Finn Paulsen für den ESV Kupferdreh als zweiter eine Medaille.
"Ich bin absolut
positiv überrascht. Einmal über diese tolle Ausbeute, aber ebenso über die Art
und Weise, wie sich alle hier präsentiert haben. Das hat viel Freude bereitet" ,
gab es am Ende auch Lob von KGE-Club-Manager Heino Terporten.
"Was für eine Mannschaft! Ich
bin sehr beeindruckt" , kommentierte am Rande des Fühlinger See Ulrich Feldhoff,
langjähriger Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes und der Internationalen
Canoe Federation (ICF), die Präsentation der Essener Kanuten bei den
NRW-Landesmeisterschaften in Köln. Und dies, obwohl die ganz großen Namen wie
Max Hoff, Jonas Ems, Torben Fröse und Tomasz Wylenzek sowie Anna Kowald fehlten.
Nicht nur, dass die 74 KGE-Aktiven in exakt 101 (!)
Finals vertreten waren und sich die Qualifikation für die Deutschen
Meisterschaften sicherten, sie fischten dabei auch vorbehaltlich der abschließenden
Langstreckenrennen 21 NRW-Titel, 18 Vizemeisterschaften und 10 Bronzemedaillen
aus dem Fühlinger See.
Eine Bank waren einmal mehr die KGE-Herren, die gleich in
vier Finals für eine reine KGE-Siegerehrung sorgten. Im 500m-Einer wie auch im
500m- und 1.000m-Zweier sowie im 1.000m-Vierer gab es nur die Farbe gelb bei
der Medaillenvergabe. Erfolgreiche Teilnehmer waren mit drei regionalen
Meistertiteln Joshua Kröck und Jan Schäfer. Nachdem "Joshi" Kröck mit einem
Sieg im 200m-Einer seine Sprinterqualitäten unter Beweis stellte, siegte er
auch im 200m-Zweier mit Jan Schäfer sowie beide im 200m-Vierer mit Matthias
Krost und Patrik Wölfel. Im 500m-Einer war es dann Jan Schäfer, der sich vor
Joshua Kröck und Fabian Kux in einem packenden Finish durchsetzte. "Ich habe
mich auf dieses Rennen konzentriert, aber es war doch richtig hart" , freute
sich der 37-jährige über seinen Husarenstreich nach Jahren der
Wettkampfabstinenz. In den Zweiern gingen Gold-Silber-Bronze an Fabian Kux-David
Schmude vor Kai Spenner-Niklas Kux und Matthias Krost-Patrik Wölfel; über
1.000m an Kai Spenner-Niklas Kux vor Norman Zahm-Benno Berberich und Fabian Kux-Jan
Schäfer. Den Titel im 1.000m-Vierer holte KGE I mit Spenner-Kux-Kux-Schmude vor
KGE II mit Schäfer-Bieneck-Zam und Berberich sowie vor KGE III mit
Krost-Virneburg-Plate und Wölfel.
Bei den Damen sicherte sich Eef Haaze nach Siegen im
200m- und 500m-Einer und 200m-Zweier mit Theresa Klein noch drei Vizemeisterschaften
im 1.000m-Einer und in weiteren Zweiern mit Theresa Klein.
Alec Virneburg und Lukas Knubben waren es dann, die bei
den Junioren trumpften und den 200m-Zweier gewannen. Zudem gingen Vizemeisterschaften
auf das Konto Jan-Niklas Filipp und Alec Virneburg im 500m- und 1.000m-Zweier;
Bronze holte Alec über 500m.
Und wieder einmal war es die Jugendliche Annabelle
Bösing, die eifrig Medaillen sammelte und dabei auch in der höheren
Juniorenklasse überzeugte. Mit vier Gold- und vier Silbermedaillen war sie die
erfolgreichste. Sie lag nicht nur im 500m-Jugendeiner vorne, sondern auch im
Juniorenzweier mit Larissa Heep über 1.000m und Anna Paeger über 500m. Ein
weiterer Titel folgte im Juniorinnen-Vierer über 500m für Annabelle mit Larissa
Heep-Hanna Wenderoth und Katharina Schneider, die noch zweimal Silber im Einer
über 500m und 1.000m holte. Und Silber gab es noch im 200m-Vierer.
Tobias-Pascal Schultz und Matthias Ott jubelten dann im
Jugendzweier über 500m über ihren gemeinsamen Sieg, nachdem Matthias schon im Einer
der 16-jährigen vorne gelegen und Tobias-Pascal Bronze gewonnen hatte. Ebenfalls
Bronze ging bei den 15-jährigen an Lukas Decker; gemeinsam wurden sie Vizemeister
im 500m-Vierer. Für eine der ganz großen Überraschungen hatte zudem Philipp Neu
als Landesmeister im 200m-Jugendeiner gesorgt.
Bei den Schülerinnen waren es dann Julia von Döhren und
Pia Reineck, die den 500m-Zweier und mit Jana Hömann und Louisa Hellwig auch
den Vierer gewannen.
Und im 1.000m-Einer der jüngsten Schüler B siegte Niklas
Perie.
Joshua Kröck von der KG Essen
ist U23-Vizeeuropa-meister! Gemeinsam mit seinem Magdeburger Partner Florian
Jeglinski konnte der erst 20-jährige Essener in der kroatischen Hauptstadt Zagreb
im 200m-Zweierkajak seinen bisher größten Erfolg feiern. "Ich bin total happy.
Es ist im Finale einfach bestens gelaufen" , gab der frischgebackene
Vizeeuropameister nach dem Rennen telefonisch nach Essen durch.
In Zagreb
konnte sich das Essen-Magdeburger Duo dabei von Rennen zu Rennen steigern. Im
Vorlauf hatten beide versucht, sich durch einen Sieg direkt für das Finale zu
qualifizieren. Aber sie überdrehten etwas, fuhren eine zu hohe Schlagzahl zulasten
des Krafteinsatzes. Am Ende kamen sie hinter Schweden und Rumänien als Vorlauf-Dritte
mit der insgesamt sechsbesten Zeit ein, was einen Umweg über das Halbfinale
bedeutete. Schon hier konnten sich dann Florian Jeglinski und Jushua Kröck
deutlich steigern und mit einem Sieg vor Portugal und Polen ins Finale fahren, bereits
dies ein Erfolg für den jungen Zweier bei dieser erstklassigen Konkurrenz. Und
schon hier im Zwischenlauf deuteten sie an, dass bei einem optimalen Rennen im Endlauf
mit ihnen zu rechnen sei. Im Finale dann gelang ihnen tatsächlich ein Lauf, bei
dem vom ersten Schlag an alles stimmte. Und nach genau 33,559 Sekunden stand
fest: Joshua Kröck und Florian Jeglinski waren mit nur 28/100 Sekunden hinter
Yury Postrygal und Maxim Molochkov aus Russland Vizeeuropameister geworden. Die
Bronzemedaille ging an Ionut Mitrea und Bogdan Mada aus Rumänien, die noch im
Vorlauf vor dem Deutschen Zweier gelegen hatten. Das Nachsehen hatten als
fünfte auch die Schweden, die mit einem Vorlaufsieg direkt ins Finale eingezogen
waren und so zu dem Mitfavoriten gezählt hatten.
Mit ihrer
Silbermedaille erzielten Kröck-Jeglinski neben dem 500m-Zweierkajak (ebenfalls
silber) übrigens das beste Ergebnis des DKV-Teams in den olympischen
Kajakdisziplinen der Herren.
Foto: v. li.: Siegerehrung bei
der U23-EM und Silbermedaille für Joshua Kröck und Florian Jeglinski, Yury
Postrygal und Maxim Molochkov aus Russland (1.), Ionut Mitrea und Bogdan Mada
aus Rumänien (3.)
Foto: privat
Eine letzte Gelegenheit zu einer
internationalen Standortbestimmung vor den anstehenden
Junioren-Weltmeisterschaften Ende diesen Juli in Brandenburg ergab sich für den
Deutschen Kanu-Verband am vergangenen Wochenende auf der von 11 Nationen
besuchten Länderkampfregatta auf dem Kemnader Stausee von Bochum. Mit im
deutschen Team stand auch die KGE-Juniorin Anna Kowald, die sich durch
herausragende Leistungen bei den nationalen Sichtungen in die WM-Mannschaft
gefahren hatte.
Auch auf
internationaler Bühne konnte Anna Kowald überzeugen. Trotz eines durch eine
Erkältung in der Vorbereitung eingeschränkten Trainings fischte sie Gold und
Silber aus dem Kamnader See. In der Zeit von 48,88 Sekunden lag Anna im
200m-Sprinteinerkajak nur die Winzigkeit von 11/100 Sekunden hinter der
verbandsinternen Konkurrentin Virginia Najork (Köpenik). Hinter den beiden
deutschen Sprinterinnen kamen zwei Fahrerinnen aus Kazakhstan auf den Folgeplätzen
vor der dritten deutschen Juniorin ein, die zu Saisonbeginn noch die nationale
Sichtung für sich entschieden hatte.
Mit diesem Ergebnis hielt sich Anna Kowald für die
weitere Vorbereitung alle Optionen offen, auch bei der WM in dieser Bootsklasse
zum Einsatz zu kommen.
Und im
Viererkajak über 500m fuhr die Essenerin gemeinsam mit Virginia Najork, Sophie
Hammer (beide Köpenick) sowie Isabell Fried (Karlsruhe) einen ganz souveränen
Sieg nach Hause. Genau 15 (!) Sekunden betrug im Ziel der Vorsprung der
DKV-Juniorinnen vor den Booten aus Großbritannien und Schweden. Da darf man
gespannt sein, was bei der WM für dieses Quartett drin ist!
Neben Anna
Kowald waren es in den Jugendrennen speziell Annabelle Bösing und Matthias Ott,
die mit einer Klasse-Vorstellung die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Beide
entschieden jeweils den A-Endlauf im 500m-Einerkajak für sich und gewannen vor
der übrigen nationalen und internationalen Konkurrenz. Beide qualifizierten
sich damit auch für die NRW-Renngemeinschafts-boote, die bei den deutschen
Meisterschaften im September in München an den Start gehen werden. Neben Matthias
Ott waren es ferner Lukas Decker und Philipp Neu, die sich in den B-Finals
achtbar schlugen und sich als siebt- bzw. achtschnellste NRW-Fahrer erwiesen.
Belgrad: Sengende Hitze mit
Temperaturen weit über 30 Grad lag am vergangenen Wochenende über
Belgrad/-Serbien “ und auch auf dem Sava See ging es bei den
Kanurennsport-Europameister-schaften heiß her. Eine schwere EM hatte
Chef-Bundestrainer Reiner Kießler angesichts gesundheitlich angeschlagener
Sportler erwartet; zumindest der erste Finaletag aber gestaltete sich überaus
erfolgreich für die deutsche Kanu-Flotte. Gleich drei Goldmedaillen und zwei
Silbermedaillen fischten die DKV-Kanuten aus dem See. So fiel die Bilanz von
Kießler nach diesem Medaillenregen auch entsprechend positiv aus "Was soll ich
sagen. Besser geht es nicht. Das war schon wahnsinnig, wie sich die Sportler
reingehängt haben" .
Direkt im
ersten Finale war es Max Hoff, der nicht nur für einen Finalauftakt nach Maß
sorgte und seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte, sondern der auch ein
Rennen wie aus dem Lehrbuch fuhr. Über 2,5 Sekunden betrug im Ziel sein Vorsprung
vor Aleh Yurenia (Weißrussland) und schon über drei Sekunden lag der Portugiese
Fernando Pimenta zurück. Der Sieger vom Weltcup in Duisburg und Mitfavorit Rene
Holten Poulsen wurde sechster und verstand die Welt nicht mehr.
"Dieses
Rennen hatte ich so geplant, aber ob es dann klappt, weiß man natürlich nie.
Ich habe mich in den letzten Wochen auf meine Stärke konzentriert, auf der
Strecke nicht zu viel Körner zu lassen und am Ende vorzufahren. Ich wollte auf
den letzten 250m noch mal Gas geben, bis dahin bin ich so im Feld mitgetrudelt.
Die Saison hatte sich ja für mich mit der Schulterverletzung schwierig
gestaltet, aber ich habe schon im Training gemerkt, dass es klappen kann. Ich
freue mich jetzt riesig, dass es unter diesen Umständen so gut geklappt hat und
bin super happy. Ich bin schwer in die Saison gekommen, aber es wird immer
besser. Das größte Geschenk habe ich mir heute selber bereitet. Das hier war
einfach arschgeil; im Rückblick ein richtig cooles Rennen" .
Nur eineinhalb Stunden nach
seinem Titelgewinn im Einer saß der Essener mit den drei Berlinern Marcus Groß,
Norman Bröckl und Robert Gleinert im 1.000m-Viererkajak. Und es wurde das von
Disziplin-Bundestrainer Detlef Hofmann erwartet enge Finish. Nur 342
Hundertstel Sekunden vor dem deutschen Flaggschiff jubelten als neue
Europameister die Portugiesen; auf dem Bronzeplatz kam Rumänien ein. Und selbst
die Viertplatzierten Ungarn lagen nur 520 Hundertstel Sekunden hinter den
Siegern. Auch Max Hoff hatte zunächst geglaubt, an einer Medaille vorbei
gefahren zu sein. Umso größer war dann bei der Crew die Freude über silber.
"Der Abstand zwischen dem Einer und Vierer war schon o. k. Aber unser Rennen
war noch nicht perfekt. Das ist noch einiges verbesserungsfähig, und das ist
auch gut so, jetzt wissen wir, was noch zu tun ist" , so Hoff.
Mit seinem Titelgewinn und der Vizemeisterschaft war Max
zugleich der erfolgreichste Sportler des ersten Finaltages in den olympischen
Disziplinen.
Mit Spannung erwartet wurden dann insbesondere die
200m-Sprintrennen; schon für Olympia 2012 neu ins Olympische Programm
aufgenommen. Und hier wollten Ronald Rauhe
(Potsdam) und Jonas Ems im
zweierkajak bei ihrem zweiten internationalen Einsatz in den Kampf um die
EM-Medaillen eingreifen. "Wenn jeder Schlag sitzt, dann können wir vorne
mitfahren" , hatte Jonas Ems nach den
starken Vorlauf den Blick aufs Finale gerichtet. Im hochkarätig besetzten
Finale sah es zunächst auch so aus, als könne die Rechnung von Rauhe-Ems
aufgehen, denn beide lagen in aussichtsreicher Position. Dann aber gab es im
Boot einen kleinen Wackler, 3 -4 Paddelschläge waren nötig, um wieder in Fahrt
zu kommen. Das Feld war weg und für das deutsche Duo war mehr als Platz neun
nicht mehr drin.
"Wir sind gut weggekommen und lagen vorne mit dabei. Aber
mit einem Wackler hat man in so einem Feld keine Chance mehr. Da nützt es
auch nichts, wenn man merkt, dass man
schnell ist" , zeigte sich Jonas enttäuscht.
"In diesem Wochenende ist der Wurm drin. Erst verpasse
ich im Einer das Finale und wollte dann im Zweier zeigen, was wir können. Das
ist schon deprimierend. Wir sind richtig los geflogen. Und ich habe noch
gedacht, was ein geiles Rennen. Wir hätten das Ding wirklich gewinnen können,
so schnell wie wir waren. Da bin ich mir sicher. das müssen wir erst einmal
verdauen" , ergänzte Schlagmann Rauhe.
"Das war der
bessere Moment, verlieren zu können, als bei der WM. Nehmt das positive aus
diesem Rennen mit, das Wissen, dass ihr schnell seid" , gab es für beide Trost von
DKV-Präsidenten Thomas Konietzko
Etwas Pech hatte bei der EM Eef
Haaze. Für die Niederlande am Start fuhr sie im 1.000m-A-Finale als fünfte nur
ganz knapp an einer Medaille vorbei. "Das ist schon schade, aber es war mein
bestes Saisonrennen" .
Foto: Max Hoff jubelt, die
Konkurrenz staunt.
Foto: Ute Freise
Spannung lag am vergangenen Wochenende in der Luft bei der Weltcup-Kanuregatta auf der Duisburger Wedau, bei der es neben einer letzten großen internationalen Standortbestimmung vor der Weltmeisterschaft im August in Szeged/Ungarn das deutsche Team auch um die WM-Fahrkarten ging. "Dieser Weltcup hat uns gezeigt, dass die Konkurrenz nicht schläft. Es ist in vielen Disziplinen einiges in Bewegung" , kommentierte der Chef-Bundestrainer des Deutschen Kanu-Verbandes, Reiner Kießler das Abschneiden der sonst so erfolgsverwöhnten deutschen Flotte.
Direkt im ersten Finale ging Max Hoff im 1.000m-Einerkajak ins Rennen. Mit einer souveränen Vorstellung im Halbfinale hatte er sich sicher in diesen A-Endlauf fahren können, und man durfte gespannt sein, wie sich der Vorjahressieger hier behaupten konnte, nachdem er im Vorfeld eine Schulterverletzung auszukurieren hatte. Am Ende fuhr Max knapp an den Medaillen vorbei und kam als vierter hinter dem Sieger Rene Houlten Poulsen aus Dänemark, dem Kanadier Adam van Koeverden und Eirik Veraas Larsen aus Norwegen ein. "Das war ein hohes Streckentempo heute, bei dem mir am Ende etwas das gewohnte Stehvermögen fehlte. Aber ich hatte im Vorfeld die ganz harten Belastungen im Training vermieden, um der Schulter die nötige Ruhe zu geben. Das fehlt dann in der Weltspitze. Aber mein Ziel war, mich zu qualifizieren und Beschwerdefrei über die Strecke zu kommen. Dies ist mir gelungen" , so Hoff. Und auch KGE-Trainer Robert Berger sah keinen Grund zur Beunruhigung. "Wichtig war erst einmal, dass Max ohne Schmerzen die Rennen bestreiten konnte und die nationale Konkurrenz mit Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) hinter sich lässt. Das ist klar gelungen. Ohne entsprechende Wettkampfhärte und höchste Trainingsbelastungen ist es nicht verwunderlich, nicht ganz vorne zu fahren." Und auch Bundestrainer Kießler zeigte sich sicher, "dass Max noch kommt in der Saison" . Nur kurze Zeit nach dem Einerfinale stand dann für Max Hoff noch der zweite Einsatz im 1.000m-Vierer an. Und hier sicherte sich das deutsche Quartett mit den drei Berlinern Marcus Groß, Norman Bröckl und Robert Gleinert sowie Max Hoff dann knapp hinter Russland die Silbermedaille. "Jungs, das war ein gutes Rennen" , gab es anschließend Lob vom Disziplintrainer Detlef Hofmann.
Mit Spannung erwartet wurde auch das Rennen im 200m-Herrenzweier, bei dem erstmals Ronald Rauhe (Potsdam) und Jonas Ems an den Start gingen. Schon in den Vorrennen gaben beide einen Vorgeschmack darauf, was die Zuschauer im Endlauf zu erwarten hatten: ein Wimpernschlagfinale, in das das deutsche Boot tatsächlich eingreifen konnte. Und dies nach nur wenigen Tagen gemeinsamen Trainings. Am Ende kamen Ronald Rauhe und Jonas Ems nur wenige Zentimeter hinter den Booten aus Litauen und Schweden ins Ziel.
"Uns fehlt noch etwas die Feinabstimmung. Und kurz vor dem Ziel hatten wir noch einen kleinen Wackler. Aber wenn es läuft, sind wir ein richtig schnelles Boot. Es macht richtig Spaß, und ich bin zuversichtlich, dass wir den Abstand nach vorne noch mit Training wettmachen können" , zeigte sich Schlagmann Rauhe begeistert von dem Zweier. Und auch Jonas Ems zeigte sich optimistisch hinsichtlich weiterer Steigerungen, "wenn man bedenkt, dass wir nach nur wenigen Trainingseinheiten hier vorne mitfahren" .
Zufrieden mit sich war auch Torben Fröse, der auf der nichtolympischen Strecke des 500m-Einers ins A-Finale vorfahren konnte, "obwohl mir ja die 1.000m mehr liegen" . Im Finale dann kam Torben auf Platz sechs ein. Nun bleibt für ihn abzuwarten, ob diese Empfehlung an die Bundestrainer eine WM-Nominierung nach sich zieht.
Für Tomasz Wylenzek war es ganz schwer, sich gegen die zahlreichen Sprintspezialisten im 200m-Einercanadier durchzusetzten. Obwohl er sich gegenüber dem Weltcup in Posen/Polen deutlich verbessert zeigte, reichte es nicht für das A-Finale. Im B-Finale wurde "Tomek" schließlich fünfter. Auch für ihn bleibt nun die Entscheidung des Trainerrates abzuwarten, zumal auch die beiden 1.000m-Zweiercanadier das A-Finale verpassten.
Nicht zufrieden mit sich war am Ende Eef Haaze im niederländischen Team. Wie schon in Posen/Polen verpasste sie die A-Finals. "Dies ärgert mich, weil ich es einfach besser kann" , so Eef.
"Ist das nicht eine Werbung für den Kanusport?" war vielfach zu hören am letzten Wochenende rund um die Regattastrecke des Baldeneysees. Es war heftig was los bei der großen internationalen Frühjahrsregatta, zu der 70 Vereine aus dem Bundesgebiet und benachbarten Ausland annähernd 900 Sportler in 1900 Booten gemeldet hatten - ein großes Treffen der Kanuszene von jüngsten Schülern bis hin zur erfahrenen Leistungsklasse. Untergbracht überwiegend in Wohnwagen und Zelten wurde es das erwartete "Familientreffen" mit Flair zu Land und herausragenden Wettkämpfen auf dem Wasser. Lautstark waren die Anfeuerungsrufe der Trainer, Fans und Eltern bis weit in den See hinein zu hören “ die Stimmung war einfach klasse.
Und dies, obwohl gerade am Samstag zu den NRW-Einer-Langstreckenmeister-schaftsrennen das Wetter zu kippen drohte und heftiger Wind aufzog. Da galt im Vorfeld der Blick von Regattaleiter Olaf Schade nicht nur dem Geschehen auf dem Wasser, sondern auch dem Himmel “ ob das Wetter halten oder die Vorhersagen eintreten würden. "Aber ich muss sagen, trotz diesen schwierigen Bedingungen ist alles gut gegangen" , war Olaf Schade am Abend Entspannung anzumerken. Viele hatten im Vorfeld ihre Bedenken geäußert, dass Langstreckenrennen mit solch riesigen Teilnehmerfeldern von über 80 Booten nicht zu stemmen seien. Aber dann wurden gerade diese Rennen die versprochenen Leckerbissen für die Zuschauer. Wie an einer langen Perlenkette aufgereiht lagen die Starterfelder quer über den See vor dem Werdener Wehr “ auch eine kniffelige Aufgabe für die Starter. Und in kleinen, vom Ufer aus immer zu beobachtenden kleinen Runden wurde dann um die NRW-Meistertitel und Medaillen gekämpft. Wobei auch die DLRG alles gab und mit fünf Booten voll im Einsatz war, denn insgesamt gab es 41 (!) Kenterungen unter diesen Wetterbedingungen. Zu heftig waren die, wie es ein junger Bochumer Canadierfahrer formulierte, "Mörderböen" , die so manchen Aktiven alles abverlangten.
Aus Essener Sicht waren es dann die Lokalmatadoren von der KG Essen, die trotz Abwesenheit der bereits ins DKV-Trainingslager nach Kienbaum abgereisten Nationalmannschaftsfahrer herausragen konnten und die Farbe gelb bei den Siegerehrungen bestens präsentierten. Denn bei insgesamt acht Meisterschaftsrennen gingen vier Titel, eine Vizemeisterschaft und drei Bronzemedaillen an die KGE. Bei den Herren waren es im 5.000m-Einer die Zwillingsbrüder Fabian und Niklas Kux, die als Sieger und dritter überzeugten; bei den Damen gewann Friederike Leue. Und einmal mehr war es Anna Kowald, die den Langstreckentitel bei den Juniorinnen holte; Katharina Schneider kam als dritte ins Ziel. Annabelle Bösing war dann schnellste NRW-Jugendliche und Tobias-Pascal Schultz überraschte als Vizemeister der Jugendlichen.
Schon am Freitag bei den 200m-Sprintrennen dominierten die KGE-Asse und holten Sieg um Sieg: Jonas Ems vor Joshua Kröck bei den Kajaks, Tomasz Wylenzek bei den Canadierfahrern, Eef Haaze vor Friederike Leue und Lisa-Marie Braun bei den Damen. Dann Anna Kowald im Einer und Zweier mit Hanna Wenderoth bei den Juniorinnen; und zweite wurde noch Annabelle Bösing in der Jugendklasse.
Mit viel Engagement gingen auch die Kleinsten in die Rennen. Nicht das Ergebnis war das Wichtigste, sondern der Spaß an der Sache. Wie bei Christine Kowald, mit 10 Jahren Jüngste der KGE-Mädchen. "Über 1500 Meter ist sie letzte geworden, genau wie ich damals" , lachte die große Schwester Anna; eine Steigerung sicher schon im Blick.
Auch vorbehaltlich der noch ausstehenden 500m- und 1.000m-Rennen am Sonntagnachmittag war die Regatta eine gelungene Veranstaltung, die auch von Ulrich Feldhoff, langjährigem Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes sowie der ICF (Internationaler Kanu-Verband) viel Lob erntete.Und wenn man all die gute Laune und Atmosphäre sowie das Engagement der Aktiven, Trainer und Eltern mitbekam, konnte man die These, die ein junger Kanute auf sein T-Shirt gedruckt hatte, nur unterstreichen: "Paddeln macht glücklich!"
Poznan: Nur mit einer kleinen Mannschaft von 10 Aktiven war der Deutsche Kanu-Verband am vergangenen Wochenende zur ersten Weltcup-Regatta dieser Saison nach Posen/Polen gereist. Dabei die frischgebackenen Deutschen Meister des letzen Wochenendes und auch das KGE-Trio Tomasz Wylenzek, Jonas Ems und Torben Fröse. Sie hatten sich bei den nationalen Sichtungen in die Nationalmannschaft gefahren, die nun den von 38 Nationen besuchten Weltcup als erste internationale Standortbestimmung nutzte. Und erkennen musste, dass es in einigen Bootsklassen noch manches zu tun gibt. Da darf man gespannt sein, in welcher Formation und Verfassung sich die deutsche Flotte in drei Wochen beim Weltcup in Duisburg präsentiert, wenn es auch um die WM-Tickets geht.
Flexibilität war in Posen von Jonas Ems gefragt. Bedingt durch eine Verletzung bei dem geplanten Zweierpartner Martin Roßdeutscher (Dresden) war eine Änderung in der Einsatzkonzeption angesagt. Jonas stieg nun mit dem jungen Magdeburger Florian Jeglinski ins Boot, der noch auf der Sichtung vor einer Woche mit Joshua Kröck im 200m-Zweier gestartet war. Keine leichte Aufgabe für das Duo, im Feld der internationalen Sprinter zu bestehen. Über Vorlauf und Halbfinale konnte sich dieses Duo dann steigern und auf dem Malta See ins A-Finale fahren. Dort gelang Jeglinski-Ems eine weitere Verbesserung. Rang sechs heiß es am Ende, nur 35/100 Sekunden hinter dem Bronzeplatz. "Damit waren sie schon nah dran an der Spitze, ein gutes Rennen" , kommentierte KGE-Sprinttrainer Arndt Hanisch am Malta See die Leistung.
"Das hat Torben gut gelöst" , beschrieb KGE-Trainer Robert Berger vor Ort am Malta See die Leistung von Torben Fröse, der den verletzten Max Hoff im 1.000m-Einerkajak vertrat. Auch wenn Torben es nicht schaffte, ins bestens besetzte A-Finale vorzufahren, schlug er sich als dritter im B-Finale achtbar und lies so einige der renommierten internationalen Leistungsträger hinter sich. "Ich bin total zufrieden mit dem Rennen" , so Fröse nach seinem ersten großen internationalen Auftritt.
Total geknickt hockte Tomasz Wylenzek nach dem Halbfinale im 200m-Einercanadier am Steg. Er hatte als siebter das A-Finale klar verpasst und so eben noch den B-Endlauf erreicht. Da hatte er sich für seinen ersten internationalen Start im Sprinteiner doch deutlich mehr vorgenommen. "Aber das passiert schon mal; einmal im Jahr fährt man so ein bescheidenes Rennen. Das hat Tomek nun hinter sich" , hatte es auch Robert Berger schwer, eine Erklärung für diese Leistung zu finden. Besser lief es dann im B-Finale, in dem Tomasz Wylenzek mit 23/100 Sekunden Rückstand zum Sieger den dritten Platz belegte und somit 12. wurde. Im A-Finale konnte sein nationaler Konkurrent Sebastian Brendel (Potsdam) dritter werden.
Für das niederländische Nationalteam war in Posen auch Eef Haaze dabei. Mit Platz fünf im B-Finale über 500m und Rang sechs im B-Endlauf über 200m schaffte sie die verbandsinterne Norm und Qualifikation für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Szeged/Ungarn.
Landesstützpunktleiter Kanurennsport, Disziplingruppentrainer der Kajak-Herren Leistungsklasse im Landes Kanu-Verband NRW, Leitender Vereinstrainer, Vereinstrainer der Kajak-Herren Leistungsklasse, Trainer bei der KGE seit 1993
Mirko Wojdowski
Landestrainer des Landes Kanu-Verband NRW, Disziplingruppen – und Vereinstrainer der Kajak-Herren Junioren im Landes Kanu-Verband NRW und der KGE, Trainer bei der KGE seit 2014.
Marcel Böhm
Vereinstrainer der Schüler A & AK12, Sportwart, Trainer bei der KGE seit 2005
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