Nach Peking 2008, London 2012 und Rio 2016 geht der Ausnahme-Kanute Max Hoff nun in Tokio bei seinen vierten Olympischen Spielen an den Start
„Just a kayaker“ (nur ein Kajakfahrer) steht als Motto ganz oben auf der Instagram-Seite von Max Hoff. „Ich fahre halt Boot, bin aber ansonsten nichts Besonderes, bin einfach einer von Vielen und gehe mit meinen Erfolgen nicht hofieren“, gibt sich der 38-jährige Kanute der KG Essen dazu befragt, äußerst bescheiden.
Doch Max Hoff ist wahrlich weit mehr als einfach nur ein Kajak-Fahrer. Er kann und muss durchaus als eines der großen Gesichter des Kanurennsports bezeichnet werden. Über viele Jahre hat er als mehrfacher Welt- und Europameister die Disziplin des 1.000m-Einerkajaks geprägt, 2012 in London eine Bronzemedaille gewonnen. Als Mit-Favorit 2016 in Rio de Janeiro ins Rennen gegangen, wurde er brutal von Grünzeug an der Steuerflosse ausgebremst; krönte diese Spiele dann aber wenig später mit Olympia-Gold im 1.000m-Viererkajak, in dem zudem Vereinspartner Max Rendschmidt saß. Rückblickend stehen aktuell je einmal Olympia-Gold und Bronze zu Buche sowie 8 WM- und 13 EM-Titel, drei Goldmedaillen bei European Games sowie drei Gesamt-Weltcupsiege!
Und vor diesen Erfolgen im Rennsport war er zudem 2007 schon Weltmeister im Wildwasser geworden, seiner ursprünglichen Kanu-Disziplin. Doch irgendwie stellte sich für ihn da die Frage, wie es weitergehen sollte: noch einmal Weltmeister werden in dieser nicht olympischen Sportart Wildwasser. Oder zum olympischen Rennsport wechseln, dabei die Neugierde stillen, was hier gehen könnte, die große Herausforderung annehmen und sogar den Traum von einer Olympia-Teilnahme zu leben.
Weiterlesen: Olympiateilnehmer vorgestellt: Max Hoff – nicht nur ein KajakfahrerGestern (Sonntag) war es endlich auch für die deutschen Renn-Kanuten soweit. Sie sind in Richtung Tokio auf die Reise gegangen.
Deutlich spürbar die Mischung von großer Vorfreude, aber auch Aufregung und Anspannung vor der großen Reise nach Japan. Pünktlich um 12.00 mittags dann stiegen sie mit all ihrem Gepäck und Paddelpaketen in den großen Reisebus, der sie zunächst zum Flughafen Frankfurt brachte. Von dort ging es dann mit dem Flieger in Richtung Tokio.
Was sie alle nicht wussten: ihnen wurde vor Ort an der Wedau ein toller Überraschungs-Abschied geboten. Viele Kanu-Fans waren zur Wedau gekommen, um Spalier zu stehen für den abfahrenden Bus; mit Fahnen zu schwenken, zu jubeln und lautstark viel Erfolg zu wünschen.
Weiterlesen: Rennkanuten sind in Richtung Tokio gestartetZur Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokyo sind die deutschen Rennkanuten noch daheim; dennoch überwiegt die Vorfreude. Einen Schockmoment hat aber der Herrenvierer schon hinter sich
Wenn heute die Olympischen Spiele in Tokyo eröffnet werden, sind die deutschen Rennkanuten nicht mit dabei. Wie immer eigentlich, denn sie sind erst in der letzten Olympia-Woche dran; nachdem die Ruderer ihre Rennen ausgetragen haben und die Strecke umgebaut wird für Kanu. Sie absolvieren gerade noch die letzten Trainingseinheiten auf der Duisburger Wedau.
Das ist natürlich wieder einmal schade, trübt aber nicht die Vorfreude auf das Olympischen Event. Und dies trotz aller Corona bedingten Einschränkungen vor Ort. Eine erste Einstimmung auf Olympia gab es ja schon vor einiger Zeit mit der Einkleidung. „Das war sehr beeindruckend. Da wurde einem sehr bewusst, dass man bei Olympischen Spielen dabei ist. Es ist einfach eine große Ehre, diese Kleidung tragen und Deutschland vertreten zu dürfen“, beschrieb Caroline Arft ihre Gefühle.Schon auf den Weg nach Tokyo gebracht wurde die Bootsflotte der Kanuten; ein mehr als aufwendiger und schwieriger Transport. Zumal für jeden Sportler bzw. Mannschaft zwei Boote auf die Reise geschickt wurden. Einmal die neue offizielle Bootsflotte mit dem jeweiligen Wettkampfboot; und einmal ein Ersatzboot für den Ernstfall. Auffällig bei den Wettkampfbooten wieder einmal die Farbe pink! Erstmals bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona zum Einsatz gekommen, wird erneut an dem Motto festgehalten „pink macht flink“. „Aber es ist natürlich nicht nur eine Frage des Materials und der Optik. Paddeln müssen wir schon noch selber. Doch wenn man weiß, welche Geschichte hinter der Flotte und Farbe steht, macht es noch mehr Spaß, darin zu fahren. Und das aktuelle Design zeigt uns bei jedem Training, wir fahren im Olympiaboot auf Olympia zu“, beschrieb Jacob Schopf, der Zweierpartner von Max Hoff. Schon vor einem Jahr war die Bootsflotte eigentlich fertig, für jeden und jede Mannschaft individuell von der FES angefertigt; und nun nach der Verschiebung der Olympischen Spiele noch einmal verfeinert.
Weiterlesen: Kanuten verfolgen Olympia-Eröffnungsfeier in DeutschlandVor ihren ersten Olympischen Spielen steht in der kommenden Woche Kanutin Caroline Arft von der KG Essen
Da staunte Caroline Arft nicht schlecht, als sie erfuhr, dass sie nach fast 30 Jahren wieder die erste Kanutin aus Essen ist, die sich für Olympische Spiele qualifiziert hat. Zuletzt war 1992 in Barcelona Katrin Borchert am Start und kehrte als Silbermedaillengewinnerin im 500m-Viererkajak zurück.
Danach waren es immer die Kajak-Herren und Canadier-Ass Tomasz Wylenzek, die bei Olympia dabei waren – und ebenfalls vielfach mit Medaillen nach Essen zurückkehrten.
„Das ist ja krass und das wusste ich gar nicht. Und dann ist es doch gut, dass ich es nun ändere“, freut sich die Olympia-Debütantin.
Weiterlesen: Olympiateilnehmer vorgestellt: Caroline ArftNeben dem absoluten Spitzenbereich mit den Aushängeschildern wie Olympiasieger Max Hoff und Max Rendschmidt wird bei der Kanusport-Gemeinschaft Essen (KGE) seit Jahren auch die Nachwuchsarbeit groß geschrieben.
Dieses wichtige und vorbildliche Engagement haben nun die Sparkasse Essen und das Autohaus Diether großzügig finanziell unterstützt für die Anschaffung eines neuen Vereins-Busses.
Der in die Jahre gekommene alte Bus, mit dem die jungen Sportler zu Regatten, Trainingslagern und Leistungstest befördert worden waren, musste unbedingt ersetzt werden.
Dank einer Spende der Sparkasse Essen aus den Mitteln der Lotterie „PS-Sparen und Gewinnen“ und einem großzügigen Preisnachlass des Autohauses Diether konnte nun ein Bus erworben und übergeben werden. Dies zu einem Zeitpunkt rechtzeitig vor den Pandemie bedingten Lockerungen und Öffnungen der Wettkampfsaison 2021.
„Wir schätzen die Nachwuchsarbeit der KG Essen sehr und unterstützen daher den Verein sehr gerne bei der Bewältigung dieser wichtigen Arbeit“, erklärte Oliver Bohnenkamp vom Vorstand der Sparkasse Essen bei der Übergabe des Fahrzeugs an der Wirkungsstätte der Kanuten, am Regattahaus der Stadt Essen.
Auch Thomas Diether, Inhaber des Autohauses Diether, betonte die Bedeutung dieser Nachwuchsarbeit für die jungen Kanuten.
Natürlich zeigte sich auch Annika Gierig, die Nachwuchskoordinatorin für die Kanutalente der KGE, hoch erfreut über die Anschaffung des Busses, der die Arbeit mit den jungen Kanuten deutlich erleichtert.
Von den Junioren- und U23-Europameisterschaften in Posen/Polen kehrte KGE-Junior Jan-Peter Graf mit einer Silbermedaille zurück
Entspannt präsentierte sich Anfang der Woche KGE-Junior Jan-Peter Graf am Baldeneysee. Was sicher weniger an dem trainingsfreien Tag lag als an der Tatsache, dass er eine Silbermedaille im Gepäck hatte. Er war kurz zuvor als Junioren-Vize-Europameister im 500m-Viererkajak aus Polen zurückgekehrt.
Zuvor 2019 nur bei den Olympic Hope Games international am Start, war diese EM seine erste internationale Meisterschaft. „Das war schon zusammen mit der U23 eine riesige Veranstaltung und gab einem schon ein ganz anderes Gefühl als die Hope Games“, erzählte Jan-Peter Graf.
Weiterlesen: Silbermedaille für Jan-Peter Graf bei Junioren-EMNur kurz nach den Europameisterschaften der höchsten Leistungsklasse steht auch für die Junioren und U23-Kanuten in Posen die EM an
Nachdem bedingt durch die Corona Pandemie die für auf der Duisburger Wedau geplanten Europameisterschaften der Kanuten in der höchsten Leistungsklasse abgesagt werden mussten, war kurzfristig Posen/Polen als Austragungsort eingesprungen. Mit optimalem Erfolg aus Essener Sicht: wie berichtet fuhr Max Hoff mit seinem Partner EM-Gold und Bronze im Zweier ein; Max Rendschmidt konnte ebenfalls im Vierer Europameister werden.
Nun ist Posen bereit für das zweite große internationalen Kanu-Event; die von Donnerstag bis Sonntag Junioren- und U23-Europameisterschaften. Insgesamt über 750 Athleten aus 37 Nationen von A wie Armenien bis U wie Ukraine werden sich auf dem Malta See von Posen messen und um Titel und Medaillen kämpfen. Einmal mehr eine Riesenveranstaltung auf und in Posen.
Weiterlesen: Jan-Peter Graf und Nico Paufler bei Junioren- und U23-EM dabeiMit Caroline Arft, Max Hoff und Max Rendschmidt wurden nun auch offiziell drei Aktive der KG Essen für die Olympischen Spiele in Tokio nominiert
Nun ist es offiziell: in der dritten Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) war auch die Sportart Kanurennsport an der Reihe. Und im 17-köpfigen Olympia-Aufgebot fanden sich mit Caroline Arft, Max Hoff und Max Rendschmidt gleich drei Aktive der KG Essen! Die damit die eindrucksvolle Serie seit Gründung des Vereins 1972 fortsetzen konnten; denn seitdem waren ohne Ausnahme immer Kanu-Asse der KGE bei Olympischen Spielen dabei! Dies zudem mehr als erfolgreich!
Vor seinen vierten Olympischen Spielen steht in Japan Max Hoff. Er war schon 2008 in Peking dabei und belegte im 1.000m-Einer Platz fünf. Vier Jahre später gewann er in London ebenfalls im 1.000m die Bronzemedaille und krönte seine Olympiabilanz 2016 in Rio de Janeiro/Brasilien mit dem Olympiasieg im 1.000m-Viererkajak.
Eigentlich hatte er da schon sein Karriere-Ende verkünden wollen; doch sein Herz hing noch zu sehr am Kanusport. Also machte er weiter und verlängerte sogar noch um ein weiteres Jahr durch die Corona bedingte Verschiebung der Spiele. Nahm dabei auch in Kauf, ein attraktives Jobangebot auszuschlagen.
Weiterlesen: KGE-Trio für Tokio nominiertRegattahaus der Stadt Essen
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