Nach Karriereende und sechs Jahren Wettkampf-Abstinenz war Tomasz Wylenzek wieder in den Renn-Canadier gestiegen und verfolgt nach wie vor den Plan, trotz durch die aktuelle Corona-Krise geänderten Voraussetzungen gegen die nationale Elite an
Er hat schon vielfach für so manche sportliche Überraschung gesorgt. Er gehörte bzw. gehört nach wie vor zu den erfolgreichsten Essener Sportlern und zu den erfolgreichsten Kanuten bundesweit: Canadier-Fahrer Tomasz Wylenzek von der KG Essen. Und er gehört zu den wenigen Sportlern, die sich den Traum von einer Olympia-Teilnahme erfüllen konnten. Doch nicht nur das: mit dem Olympiasieg 2004 in Athen und Olympia-Silber und –Bronze 2008 in Peking (jeweils mit Christian Gille/Leipzig im Zweiercanadier) trug er sich zugleich eindrucksvoll in die sportlichen Geschichtsbücher ein. Nach verpasster Olympiateilnahme 2012 folgte dann aber vor sechs Jahren das Karriere-Ende.
Wenn sich nun am kommenden Wochenende auf der Duisburger Wedau eigentlich die gesamte bundesdeutsche Kanu-Elite –vor allem vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele- bei der ersten Sichtung des Deutschen Kanu-Verbandes ein Stelldichein gegeben hätte; dann hätte auch Tomasz Wylenzek auf der Starterliste gestanden! Er wäre wieder dabei gewesen! Nun aber sind die Sichtungen und auch die Olympischen Spiele abgesagt. Wie geht nun jemand wie Tomasz Wylenzek mit der veränderten Situation um?
Weiterlesen: Tomasz Wylenzek weiterhin dabeiDie aktuelle Corona-Krise betrifft neben allen Menschen und Branchen auch die gesamte Sportwelt und natürlich auch die Essener Kanuten.
Dort, wo sonst reges Treiben herrscht, ist es schon seit einiger Zeit ruhig. Keine Boote verlassen das Regattahaus der Stadt Essen, alle Hallentüren sind geschlossen – das Haus ist dicht. Normalerweise würde dort um die potentiellen Olympia-Kanuten Max Hoff, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz und Caroline Arft Hochbetrieb herrschen. Denn schon am ersten April-Wochenende stünde auf der Duisburger Wedau die erste nationale Sichtung des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) an.
Nun aber ist die Situation eine andere: neben der ersten wurde auch die zweite Sichtung abgesagt; ebenso wie von der ICF (Internationale Canoe Federation) die beiden internationalen Weltcups im Mai in Racice/Tschechien und Duisburg. Und hier wollte der DKV dann seine Olympia-Tickets vergeben.
Eine mehr als schwierige Lage für die verantwortlichen Organisatoren und Sportler. DKV-Präsident Thomas Konietzko betont, „dass es gerade für unsere Athleten/innen und Trainer/innen, die sich auf Olympia vorbereiten, in dieser Situation besonders schwer ist, optimistisch zu bleiben und weiter auf das große Ziel Olympia hinzuarbeiten. Dabei stoßen wir an Grenzen und müssen gleichzeitig akzeptieren, dass es im Moment darauf ankommt, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet. Trotzdem gilt: solange die Spiele nicht abgesagt werden, müssen wir weiter optimistisch bleiben und uns bestmöglich vorbereiten“.
Reagiert auf die aktuelle Lage hat natürlich auch die KG Essen. Der normale Trainingsbetrieb für Nachwuchs und Top-Bereich wurde schon früh reduziert bzw. eingestellt, die sich abzeichnende Schließung des Regattahauses vor Ausgen. Jetzt sind es speziell die Olympia-Kandidaten, sich so fit wie möglich zu halten: mit einsamen Paddeleinheiten in ihren Booten, vereinseigenen Paddel-Ergometern und Kleinhanteln zuhause und „Hausaufgabenzetteln mit individuellen Empfehlungen“, wie Robert Berger, Herrentrainer am Essener Bundesstützpunkt es formuliert.
Weiterlesen: Olympia-Vorbereitung in Corona-KriseDisziplingruppentrainerin der Schüler im Landes Kanu-Verband NRW, Leitung Talentzentrum, -sichtung und –förderung im Landesprogramm des Landes Kanu-Verband NRW, Erziehertrainerin am Sport- und Tanzinternat Essen,Vereinstrainerin der Schüler A & AK 12, Koordinierende Vereinstrainerin der Schüler C & B, Anfänger Trainerin bei der KG Essen seit 2014
Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2019
Regattahaus der Stadt Essen
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